Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) als Schirmherr hat den diesjährigen Preis „Held der Straße“ verliehen. Der gemeinsame Preis vom US-amerikanischen Reifenhersteller Goodyear und dem Automobilclub von Deutschland (AvD) ging an den 40-jährigen Shemsi Saliaj aus Lüneburg. Der Berufskraftfahrer hatte einen verunglückten Fahrer aus dessen völlig zerstörten Wrack gerettet.
„Die Initiative, den ‚Helden der Straße’ zu küren, ist höchst lobenswert. Sie ist der Dank an Menschen, die ihre Hilfe, Gesundheit, ja manchmal auch ihr Leben einbringen, um anderen zu helfen und sie zu retten. Ich bin gern Schirmherr dieser Aktion und beglückwünsche Herrn Saliaj ganz herzlich. Er ist Vorbild für alle Verkehrsteilnehmer“, sagte der Minister in Berlin. „Auch ich möchte ermutigen einzugreifen, zuzupacken und in gefahrvollen Situationen zu helfen. Denn Verkehrssicherheit geht uns alle an. Sie ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer modernen Mobilität.“
Shemsi Saliaj war am 4. März 2010 auf seiner Tour für eine Lüneburger Bäckerei. Auf der Kreisstraße 37 im Landkreis Lüneburg bemerkt der 40-Jährige ein verunglücktes Fahrzeug, das vollkommen zerstört mittig auf der Straße steht. Der 56-jährige Fahrer eines Renault Twingo war von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Als Shemsi Saliaj den Unfallort erreicht, handelt er schnell. Nach Absetzen des Notrufs läuft der 40-Jährige zum demolierten Wagen, unter dem bereits erste Flammen hervor schlagen. Während Shemsi Saliaj versucht, den Verletzten zu befreien, fängt seine Kleidung Feuer. Deshalb muss er sich zunächst selbst löschen. Saliaj schafft es dennoch, den Fahrer aus dem Wrack zu retten. Eine weitere Fahrerin erreicht den Unfallort und half bei der Ersten Hilfe des Verunfallten. Kurz darauf treffen auch die Rettungskräfte ein und bringen den Schwerverletzten ins Krankenhaus. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr brannte der Renault vollständig aus.
Shemsi Saliaj erhielt für seine mutige Tat und als Jahressieger einen SEAT Ibiza Ecomotive im Wert von über 18.000 Euro, eine Allianz Autoversicherung und ein GPS-fähiges Mobiltelefon mit der AvD-Notfallortung.Auch AvD-Generalsekretär Matthias Braun lobt den Champion als einen echten Helden der Straße: „Shemsi Saliaj hat die Auszeichnung mehr als verdient, denn er ist ein Vorbild für andere. Er hat couragiert, umsichtig und völlig uneigennützig einem in Not geratenen Autofahrer geholfen und dessen Leben gerettet. Menschen wie er, die nicht wegschauen, sondern Verantwortung für andere übernehmen, sind im Straßenverkehr unersetzlich.“
Ab 2011 wird die Aktion unter dem neuen Namen „Held der Straße“ fortgesetzt. Goodyear ist der Überzeugung, dass mit der Umbenennung die breite Öffentlichkeit besser erreicht werden kann. „Wir wollen die Menschen stärker auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen. Denn trotz aller Bemühungen passieren auf deutschen Straßen immer noch zahlreiche schwere Unfälle. Das Ziel unserer Verkehrssicherheitsaktion ist es, mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu erreichen und letztlich Null Verkehrstote“, sagt Dr. Rainer Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH. „Es ist mir eine besondere Freude, dass aus dem ‚Highway Hero’ nun der ‚Held der Straße’ geworden ist. So haben wir einen Anglizismus weniger im deutschen Straßenverkehr“, ergänzt der Bundesverkehrsminister.
Text: Erwin Halentz
Fotos: Goodyear & BMVBS