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Der Polo ist im Volkswagen-Konzern seit vielen Jahren ein guter Bekannter mit vielfältigen Aufgaben: Er soll Einstieg sein in die Produktpalette der Wolfsburger, er soll bezahlbar sein und den Nachwuchs an Golf, Passat, Touran und Co. heranführen. Und er soll – was für die jüngere Klientel ganz besonders wichtig ist – Spaß machen. Deshalb gibt es auch Ableger wie den sportlichen Gti. Weit weniger bekannt, aber gleichermaßen außergewöhnlich im Konzert der pfiffigen Kleinen ist die Offroad-Variante des Polo mit Namen Cross. Wir fuhren das Sandkasten-Auto, befeuert von einem 1,6 Liter großen und 105 PS starken TDI-Motor mit Partikelfilter.

Klar, einem Auto, das sich zwar in erster Linie, aber nicht ausschließlich auf dem sicheren Asphalt zu Hause fühlen soll, muss man das ansehen. Und das ist beim VW Polo Cross auch der Fall. Nicht nur der Optik, sondern auch der angedachten Verwendung wegen. Im Vergleich zur Serienversion des Kleinwagens Polo hat der fünftürige Cross ein um 15 Millimeter höher gelegtes Fahrwerk und weist dunkle Kunststoffverkleidungen im unteren Bereich der Karosserie auf. Wobei man sich darüber streiten kann, dass diese Verzierungen dazu dienen sollen, dem kleinen Golf-Bruder einen Hauch von Dakar zu verleihen, oder ob sie wirklich vor Kratzern und Beschädigungen schützen können, wenn es einmal über Stock und Stein geht.

Mit Allradantrieb als Nachweis der Offroad-Tauglichkeit ist der Polo Cross allerdings nicht ausgestattet. Es soll wohl ganz bewusst als Reinschmecker bei einer Softausführung fürs Gelände bleiben. Der Fronttriebler fällt von vorn durch eine anthrazitfarbene Schürze mit integrierten Nebelscheinwerfern sowie durch einen Lufteinlass mit Wabeneinsatz auf. Ein Hauch von Boden-Unterschutz kommt durch eine silberfarbene Blende am unteren Rand des Lufteinlasses zustande. Derlei optische Features setzen sich auch an den Flanken des Fahrzeugs fort. So sind an der Seite nicht nur die Schweller, sondern auch die beiden Radlauf-Abdeckungen in dunklem Ton gehalten. Das gleiche gilt für die Stoßfänger im Heck des kleinen Volkswagens. In dieses Gesamtbild passen auch eine silberfarbene Dachreling und ebenfalls silberne Schalen der beiden Außenspiegel.

Wer in seinen Cross Polo noch einige Dinge des täglichen Bedarfs einpacken will, die über das Maß des Üblichen hinausgehen, der kann zufrieden gestellt werden. Das Kofferraumvolumen beträgt ordentliche 280 bis 952 Liter. Zur Ausstattung gehören unter anderem ein Lederlenkrad, elektrische Fensterheber, eine Reifendruck-Kontrolle und zweifarbige Sportsitze, die eine erstaunliche Seitenführung bieten. Der 105-PS-Motor unseres Testfahrzeugs hing ausgezeichnet am Gas. Zwar verlangt der Diesel durch eifriges Schalten nach Drehmoment, aber in den Höhenbereichen agiert er erfreulich durchzugsstark und mit viel Verve. Wir fuhren den gecrossten Polo mit 5,7 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer, da kommt eine schöne Reichweite zusammen.

20.100 Euro kostet der Polo Cross in dieser Motorisierung in der Grundausstattung. Aber wie auch bei anderen Produkten des Hauses Volkswagens kann man nicht nur einen Phaeton, sondern eben auch einen Polo durchaus individuell aufwerten. Beispielsweise mit einem Kopfairbagsystem für Front- und Fondpassagiere inklusive Seitenairbags vorn (470 Euro), einem Fahrkomfortpaket (415 Euro), einem Winterpaket (400 Euro) oder weiteren Sonderausstattungen in den Bereichen Multimedia, Navigation, Climatronic. Fazit: Wer es in den unteren, kompakten Klassen, ein klein wenig individueller und spektakulärer mag, für den ist der VW Polo Cross neben dem im Konzern aufgelegten Škoda Yeti eine interessante Variante.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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