Test-Tour: Mini One Cabriolet

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich auf besondere Art und Weise vom Herbst oder vom Indian Summer zu verabschieden. Wer eine offene Fahrt durch den in Hunderten von Farben glänzenden Blätterwald bevorzugt, der ist mit einem Mini Cabrio sicherlich bestens für dieses Vorhaben gerüstet. Wir fuhren das Mini One Cabrio mit einem 98 PS starken Benzinmotor.

Kaufentscheidungen für ein offenes Fahrzeug sollen ja in vielen Fällen dann getroffen werden, wenn die Saison eigentlich vorbei ist. Quasi als Vorgriff auf den Lustgewinn des nächsten Jahres. Wenn das stimmt, dann hat der Mini beste Chancen. Vor allem bei jungen Leuten, die großen Wert darauf legen, ein Auto zu fahren, das etwas außerhalb der Normen ist und individuell im wahrsten Sinne des Wortes offenherzig gestaltet werden kann. Mit seiner steilen Frontscheibe, seinen großen Kulleraugen, dem unverwechselbaren Äußeren und seiner gelungen Synthese aus Retro-Design und unverhohlenem Mut zu neuen Formen und Farben punktet der Mini als Cabriolet.

Auch wenn die Generation der Fahrzeuge, die dem Bau- und Mobilitätsprinzip des John Cooper nachempfunden wurden, mittlerweile längst im Alltag Fuß gefasst hat, so weckt ein Mini immer noch Begehrlichkeiten. Vor allem dann, wenn es ein Cabriolet ist. Kaum ein Stopp an einer Ampel, kaum eine bewusst genussvolle Fahrt durch die City, in der nicht verstohlene Blicke der Bewunderung auf das knubbelige Kunstmobil fallen, das Alltagstauglichkeit und ästhetisches Empfinden in der Blechkleid-Schneiderei auf so wunderbare Weise miteinander verbindet.

Die Stoffmütze des Mini hebt sich gerade bei einem kurzen, kompakten Fahrzeug dieser Art wohltuend von dem allgemeinen Blechwust der CC-Mania ab. Zurück zu den Wurzeln will uns diese Kopfbedeckung behutsam, aber dennoch bestimmt sagen. Das Öffnen und Schließen des Verdecks ist mittels eines dazu angebrachten Schalters eine Sache von gerade mal einer knappen halben Minute. Zum Schutz der Passagiere hat der Hersteller das Überrollsystem der ersten Generation des Mini Cabrio verbessert. So hat ein versenkter und kaum wahrnehmbarer Bügel, der nur bei Bedarf innerhalb von wenigen Millisekunden ausfährt, die bisherigen fest verschraubten Bügel ersetzt.

Das Mini Cabrio ist aber nicht nur schön anzuschauen und pfiffig konstruiert, es ist auch ein in diesem Segment vergleichsweise praktisches Auto. Die hinteren Sitze lassen sich getrennt umlegen, wodurch sich eine breite Durchlad-Möglichkeit in dem 3,70 Meter langen Kompakt-Cabrio ergibt. Zwei Paar kurze Brettl’n lassen sich da mühelos verstauen. Verarbeitung und Dämmung lassen keine Wünsche offen. Das Fahrverhalten zeugt von einer verwindungssteifen Karosserie. Auch auf Straßen, die ausbesserungsbedürftig erscheinen, neigt der Mini nicht zu störenden Klappergeräuschen oder hektischen Ausbruchsversuchen Die 181 km/h Höchstgeschwindigkeit, die der Hersteller angibt und die Beschleunigung von Null auf 100 in 11,3 Sekunden sind mit Sicherheit keine Parameter, die den Genusswert dieses Autos manifestieren. Auch im von uns ermittelten Durchschnittsverbrauch von 5,8 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer erwies sich der Proband als moderat.

Die Sicherheitsvorkehrungen an Bord sind vorbildlich. Eine automatische Stabilitätskontrolle + Traktion verhindert das Durchdrehen der angetriebenen Vorderräder. ABS und eine elektronische Bremskraftverteilung (EBV) sind ebenso serienmäßig wie die dynamische Stabilitätskontrolle (DSC), die durch selbständige Eingriffe ins Motormanagement wilde Asphalttänze verhindert. Zu diesem Komplex gehört auch eine Berganfahrhilfe. Vier Airbags schützen die Insassen und verringern das Risiko schwerer Verletzungen bei einem Seitenaufprall.

Die Preisliste für den Mini One als Cabriolet beginnt bei 20.950 Euro, doch nach oben ist durch viele individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des eignen Wunschfahrzeuges noch jede Menge Luft. Ein Schnäppchen war ein Mini noch nie und soll es auch nicht sein. Ein besonderes Auto dagegen schon.

Text und Fotos: JCB-Communication

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