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Lydia Daher: Flüchtige Bürger. (Trikont)

Mit Leonard Cohen hat sie etwas Entscheidendes gemeinsam: Wie der schon legendäre Kanadier (Suzanne, So Long Marianne) eigentlich Lyriker war und irgendwann beschloss, seine Gedichte dem Publikum schlichtweg vorzulesen, war auch das Debüt-Album von Lydia Daher eher Nebenprodukt einer Lyrikerin.

Vom Nebenprodukt freilich kann jetzt keine Rede mehr sein, zu groß waren die Erwartungen, die der erfolgreiche Erstling geweckt hat. So kommt die Musik jetzt nicht mehr aus dem Laptop, sondern ist handgemacht – mit Klavier, Synthesizer, Schlagzeug und Bass. Die Musiker hat die 30-jährige Sängerin selbst ausgesucht – ein Band-Sound stand gewissermaßen im Lastenheft für die Entwicklung. Geblieben ist ein gewisser Eigensinn – will heißen, die fehlende Bereitschaft, sich von Produzenten oder sonstwem dreinreden zu lassen. Das wäre aber auch nicht nötig gewesen. Das Ergebnis aus Pop-Poesie kann sich auch so hören lassen.

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