Erste Erfahrungen: Nissan Juke

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Wenn es um Crossover-Fahrzeuge geht, also um Automobile, die verschiedene, mannigfache Vorzüge in sich vereinen, dann war Nissan schon immer gut aufgestellt. Egal ob Quasquai, Murano, Note oder wie sie alle hießen und heißen: In jedem Modell hat so ein bisschen Eier legende Wollmilchsau drin gesteckt. Autos also, die möglichst viel Platz haben, vielseitig sind, sich wie eine Limousine fahren (möglichst auch noch im Gelände), dazu chic aussehen und auch noch sparsam und preisgünstig sind. Jetzt haben die Japaner wieder so ein Fahrzeug auf den Markt gebracht und wenn nicht alles täuscht, dann hat der „Juke“ (nicht „Joke“) das Zeug, um würdig in die Ahnengalerie seiner vielseitigen Vorgänger aufgenommen zu werden. Viel mehr Lifestyle in einem auffallenden, kompakten Auto mit viel Platz geht nämlich nicht mehr. Er wirkt wie das etwas kleinere Familienmitglied des Quashqai.

Der Nissan Juke wirkt mit seinem durchaus mutigen Design auf den ersten Blick größer, geräumiger und mächtiger als er eigentlich ist, aber er hält durchaus das, was er an Besonderem verspricht. Ein bisschen sieht er so aus wie ein Geländewagen, der im Schonwaschgang ein bisschen eingegangen ist. Kräftige Kanten und voluminöse Formen, die ein wenig Muskelspiel suggerieren, sind dabei allerdings nicht verloren gegangen. 4,14 Meter ist der Viertürer lang, er kommt in diesen Tagen zu den Händlern der Renault-Schwestermarke. 251 Liter Fassungsvermögen stehen an Kofferraum zur Verfügung, das ist ein guter Wert, der allerdings etwas auf Kosten der Passagiere im Fond geht. Unter dem Boden der Gepäckabteilung findet sich noch ein zweites Staufach für allerlei Krimskram und diverse Kleinigkeiten.

Etwas ungewöhnlich und leicht „schräg“ ist auch der Innenraum des Juke gestaltet. Die zwischen den vorderen Sitzen angebrachte Mittelkonsole wirkt in manchen Varianten poppig bunt lackiert wie ein richtiges Spaßmobil. In das Interieur ragt ein wohlgefällig geschwungenes Armaturenbrett mit Cockpit-Instrumenten, über denen ein schwungvoll konstruiertes Dach platziert ist. Der Hang zum Außergewöhnlichen lässt sich auch hier nicht abstreiten.

Für den Antrieb (wahlweise mit zwei oder vier Rädern) sorgen ein 1,6-Liter großer Benziner mit 117 PS und ein 1,5-Liter-Diesel mit 110 PS jeweils als Fronttriebler. Weit mehr Spaß macht allerdings ein 1,6 Liter großer Benzin-Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Der wuchtet beachtliche 190 PS auf die Kurbelwelle und wird optional auch mit Allradantrieb angeboten. Anzunehmen bleibt, dass der Selbstzünder die am besten verkauften Variante sein wird, zumal das Aggregat mit 240 Newtonmetern durchaus genug Kraft aufbringen dürfte, um den 1,3 Tonnen schweren Juke auf „Vordermann“ zu bringen.

Die Preisliste für den Nissan Juke, der für Leute mit Unternehmungsgeist und einem kleinen Hang zum Abenteuer gemacht scheint, beginnt bei 16.900 Euro. Wem nicht nur nach fahren, sondern auch nach ein wenig „spielen“ zumute ist, der kann sich in den gehobenen Modellvarianten auf das „Dynamic Control System“ stürzen. Was umso interessanter ist, da Nissan keine Start/Stopp-Automatik anbietet. Mit einigen wenigen Bedienungsklicks auf dem nicht gerade üppig gehaltenen Bordmonitor kann man den Charakter des Autos variieren. Zwischen „Eco“, und „Sport“ sind die Unterschiede allerdings nicht so riesig groß.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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