Erste Erfahrungen: Citroën C4 HDI 150 FAP

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C-Segment nennen die Autobauer den am heißesten umkämpften Teilbereich auf dem Markt. Etwa ein Drittel aller neuen Autos tummeln sich in einer Umgebung, die man hierzulande auch gerne die Golf-Klasse nennt. Doch längst haben sich rund um den Platzhirsch aus Wolfsburg und seinen schärfsten Widersacher, den Opel Astra, jede Menge schöner, sparsamer, wirtschaftlicher und innovativer Fahrzeuge breit gemacht, die ein immer größeres Stück vom Kuchen des Verbrauchers haben wollen. Das trifft auch für die Importeure aus Europa und dem fernen Osten zu, weshalb der Begriff von der „Kompaktklasse“ längst irreführend geworden ist. Kompakt ist bestenfalls noch das Format geblieben. Im Interieur, unter der Motorhaube und bei den Ausstattungsvarianten aber ist längst Vielseitigkeit Trumpf, um das eigene Produkt möglichst vorteilhaft zu präsentieren und an den Kunden zu bringen.

Das gilt auch für Citroën, das mit seinen Fahrzeugen, deren Technik, aber auch vielen kleinen liebevollen und mitunter auch Aufsehen erregenden Details seiner Zeit oft ein Stückchen voraus war. In wenigen Wochen kommt die neue Generation des C4 in dieser Klasse auf den Markt. Dass „die Ansprüche in diesem Segment gestiegen sind“, bekräftigt nicht nur der deutsche Citroën-Sprecher Thomas Albrecht. Ingenieure, Designer und Marktstrategen haben daher den neuen C4 in vielen Details sehr viel mehr an den C5 in der Mittelklasse heran rücken lassen, als dies vorher der Fall war. Dies gilt nicht nur für die Außenlänge von 4,33 Metern und für den größten Kofferraum in diesem Markt-Teilbereich mit 410 Litern. Er gilt auch für die Ausstattung, das Motorenangebot, die Hochwertigkeit der verwendeten Materialien und die vielfältigen Möglichkeiten der individuellen Gestaltung des Fahrzeugs.

Wer in einen Citroën einsteigt, der hat immer das Gefühl in einem „Auto der etwas anderen Art“ zu sitzen. Nichts erscheint gewöhnlich, sei es in diesem Fall die Tatsache, dass man die Farbe der Instrumentenbeleuchtung in der filigranen Konsole variieren kann, dass man auf Wunsch Sitze mit Massagefunktion ordern kann oder die Getränke für eine Reise in einer gekühlten Box aufbewahren kann. Verzichtet hat der Importeur beim neuen C4 allerdings auf den Parfum-Spender in der Klimaanlage und auf ein Lenkrad mit feststehender Nabe, das beim Vorgänger noch als die ultimative Kunst der Innovation gefeiert wurde. Der Grund: Eine Gewichtsersparnis von 3,5 Kilo. Und jedes Kilo, das an Bord ist, muss mitgeschleppt werden und verbraucht demzufolge auch Treibstoff.

Vom nunmehr wieder ganz konventionellen Lenkrad „grüßen“ insgesamt 16 verschiedene Knöpfe, Drucktasten und weitere Bedienungselemente. Ein MP3-Radio, Bordcomputer, Tempomat und das Navi warten quasi darauf, dass man sich mit ihnen beschäftigt. Die Geschwindigkeit wird in der Basisversion digital angezeigt, ab der nächst höheren Ausstattung kommt eine analoge Version hinzu.

Das einzige neue Triebwerk unter den drei Benzinern und drei Dieselmotoren ist ein 150 PS starker Vier-Zylinder-Diesel, der die Leistungsspitze bei den Selbstzündern darstellt. Das Aggregat ist nicht eben besonders leise, dafür aber umso kraftvoller über das gesamte Drehmomentband hinweg. Der Motor stemmt 340 Newtonmeter auf die Kurbelwelle, die von einer präzisen Sechs-Gang-Schaltung umgesetzt werden. Dergestalt wird der Citroën C4 HDI 150 FAP in weniger als neun Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Den Verbrauch des leistungsstärksten Diesels gibt Citroën mit 5,3 Litern auf 100 Kilometer an. Die Franzosen bieten zudem die zweite Generation der Start/Stopp-Automatik mit Namen e-HDi an, die den Motor bereits bei einer Geschwindigkeit von 8 km/h abschaltet und das Fahrzeug ausrollen lässt. Bis zu 15 Prozent Spritersparnis soll diese neue Technik beim Diesel bringen

Die Preisliste für den neuen Citroën C4 beginnt bei 15.950 Euro für den C4 VTi. Damit ist die Einstiegsversion etwas weniger als 1.000 Euro günstiger als ein VW Golf, der zudem noch 15 PS und zwei Türen weniger hat. Die Preise für einen Diesel beginnen bei 18.700 Euro. Der größte Diesel, der 150-PS-Selbstzünder, ist für 25.750 Euro zu haben. In der Warteschleife ist bereits der stilistisch etwas wohlgefälligere DS4, der den neuen Citroën C4 noch etwas lifestyle-mäßiger interpretieren wird. Was wohl soviel heißt wie: Noch mehr Citroën in einem Citroën.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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