Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Nur die Insider der Automobilbranche werden wissen, dass ab diesem Wochenende ein kleines Jubiläum zum Thema Mobilität über die Bühne geht. Zum zehnten Mal findet bis einschließlich 30. September in Hannover die IAA Nutzfahrzeuge statt. Nachdem im Jahr 1992 auf Drängen der Industrie bei den großen Automobilmessen auf deutschem Boden eine Trennung zwischen Pkw und Lkw zustande kam, haben die „Brummis“ in den Messehallen an der Leine eine neue Heimat gefunden. Lastwagen- und Omnibusproduzenten waren von Beginn an mit dem neuen Standort glücklich, denn anders als Frankfurt, wo weiterhin die IAA Personenwagen stattfindet, bot Hannover eine geeignete und würdige Plattform für das Modellprogramm der schwergewichtigen „Commercial Vehicles“.

Kein Wunder also, wenn die Schwergewichte der Branche wie Scania, MAN, Volvo Renault und all die Anderen, ohne jemanden bewusst zu vergessen, in den Tagen unmittelbar vor der Eröffnung der Messe uns Journalisten mit den neuesten Errungenschaften auf dem Gebiet der Nutzfahrzeug-Industrie vertraut machen. Sei es via E-Mail oder auch durch Einladungen zum Besuch des eigenen Messstandes. An der Zahl der Presseaussendungen, aber auch am gesamten Tenor des Schriftverkehrs wird eines deutlich: Nach den Krisenjahren boomt die Fahrzeug-Industrie wieder, auch Nutzfahrzeuge sind wieder gefragt. Und es fehlt auch nicht an Ideen und Innovationen. Die derzeit stattfindende IAA wird bestätigen, dass sich in vielfältiger Weise etwas bewegt. Sie wird unter anderem auch zeigen, dass die dicken „Brummer“ ein früher Indikator für gestiegenes Branchen-Selbstbewusstsein ist.

Auch beim Thema Nutzfahrzeuge geht es längst nicht mehr nur darum, Roh- oder Fertigware, oder auch Menschen in Bussen möglichst gewinnbringend von Punkt A nach Punkt B zu bringen. Auch die Nfz-Industrie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema einer nachhaltigen und Umwelt schonenden Mobilität. Branchenprimus MAN ist ein Beispiel für die Suche nach möglichst effizienter Bewegung von Gütern auf unseren Fernstraßen.

Das Unternehmen zeigt in den Hannoveraner Messehallen die Designstudie MAN Concept S. Sie soll mit Nachdruck die These unterstreichen, dass durch Aerodynamik eine drastische Verbrauchs- und CO2-Reduzierung bei Diesel-Lkw möglich sind: Durch eine bewusst stromlinienförmige Optik des Aufbaus verbraucht diese Lkw-Studie bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff und stößt dabei 25 Prozent weniger CO2 aus als ein vergleichbarer, konventionell gestalteter 40-Tonnen-Sattelzug.

Was, liebe Leserinnen und Leser, letztendlich bei all den Studien einmal auf unseren Autobahnen zu sehen sein wird, das ist (noch) Zukunftsmusik. Die Jubiläumsmesse der Nutzfahrzeug-IAA zeigt uns aber auch deutlich, dass auch die Konstrukteure und Entwickler der schweren Sattelschlepper, Lastwagen und/oder Omnibusse erstens einen Großteil zur möglichst raschen Gesundung der Volkswirtschaft liefern und dabei Hand in Hand mit den Fortschritten der Pkw-Industrie gehen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein angenehmes erstes Herbst-Wochenende. Und schimpfen Sie nächste Woche nicht, wenn auf der Autobahn mal wieder ein „Dicker“ den Weg versperrt. Sie und ich, wir wissen: Es tut sich was. Auch auf diesem Gebiet.

Ihr Jürgen C. Braun

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