Mitsubishi: Was leisten die neuen SUV-Antriebe?

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Mitsubishi gibt sich zwar von der Anzahl an Pkw-Modellen her etwas minimalistisch, gleicht das aber durch ein beachtlich umfangreiches, nun auch noch gewachsenes Motorenangebot geschickt aus. Neue Benziner und neue Diesel als Eigenkreationen ergänzen das bisherige Volumen, lösen gar einen bislang benutzten Diesel ab. Die meisten neuen Varianten gelten für die Modellpalette Lancer, ASX und Outlander. Wir konzentrieren uns hier und heute auf die beiden erfolgreichen SUV-Varianten, die von Mitsubishi als Crossover- Gattung bezeichnet werden. Der ASX, der kleinere Bruder des bewährten Outlander, wurde im Juni dieses Jahres Presse und Händlern vorgestellt und nahe gebracht (www.kues.de vom 21.06.2010). Der bekam nun eine hauseigene Benzinmotor-Variante implantiert. Mit 1,6 Litern Hubraum und nominellen 117 PS, die erst bei hohen 6000 Kurbelwellenrotationen anfallen. Auch das Drehmoment von vergleichsweise kargen 154 Newtonmetern liegt erst bei 4000 Touren zur Verwendung an. Im direkten Fahrbetrieb äußerten sich die rein technisch-akademischen Werte entsprechend: um voran zu kommen, ist stets richtig Drehzahl gefordert, die sich ab 4000 UpM (Umdrehungen der Kurbelwelle pro Minute) recht hörbar entwickeln und darüber laut und brummig werden. Das nervt dann alles etwas, vor allem bei Überholvorgängen und etwas zügiger vorgenommenen Autobahnetappen. Und mit Sicherheit wird sich die Tankuhr entsprechend flott nach unten begeben. Dieser Motor ist der 2-WD-Version vorbehalten und wird wohl nur als Einstiegsmodell gehandelt. Sein neuer, um 200 Kubikzentimeter größerer Dieselkollege macht da seinen Job überzeugender. Der hat zwar nominell 1 einziges Pferdestärkchen weniger, geht aber mit seinen 116 PS (Drehmoment: 300 Nm ab gut 2000 UpM) userfreundlicher um. Er zieht sanft aber nachhaltig aus dem Drehzahlkeller schon ab 1800 UpM los, bleibt ruhig, gelassen und unangestrengt. Gut, Wunder darf man von ihm nicht verlangen. Wer die sucht, kann sich für das 150-PS-Aggregat entscheiden, das noch einen gehörigen Bumms mehr von sich gibt. Das ist eine Leistung, die noch neulich, also vor etwa 5-10 Jahren, aus 2,5-Liter Motoren gekitzelt worden war.

Auch dem größeren Bruder Outlander wurde Gutes zuteil: Da wurde der Einstiegsdiesel aus der Volkswagen-Kollektion, der noch dem Pumpe-Düse-System verhaftet war, aus dem Sortiment genommen. Ein PSA-Diesel tritt mit 147 PS an dessen Stelle. Eine gute und seriöse Wahl der Japaner. Dazu gesellt sich eine weitere Neuentwicklung aus eigenem Hause: ein 2,2-Liter DI-D-Diesel mit athletischen 177 PS und bärigen 380 Newtonmetern Drehmoment. Der geht dann richtig zur Sache. Ab etwa 1800 Touren zieht er spürbar an, um dann ab 2000 Touren die Arme länger werden zu lassen. Damit wird sogar der etwa 1,8 Tonnen wiegende Outlander zum ICE auf der Autobahn. Wohlgemerkt: zu mehr als nur akzeptablen Verbrauchsgewohnheiten. Dass inzwischen alle SUV's aus dem Hause mit den drei roten Diamanten mit der Euro 5-Norm gesegnet sind, darf weiter gelobt werden. Ein wenig Feinschliff hier und dort bei allen Modellen, zudem qualitativ hochwertige Innenmaterialien und durchweg eine makellose Verarbeitung dürfen den beiden SUV's, ob ohne oder mit Allrad, bescheinigt werden. Und dass sie sich kurz und knackig schalten lassen, die Lenkung angenehm direkt und präzise arbeitet, sind weitere Pluspunkte. Man darf nun gespannt sein, wie sich das in Bälde vorgestellte TC-SST-Getriebe (Doppelkupplungs-System) gegenüber der CVT-Automatik präsentieren wird. Das ist dann aber nur mit dem 156-PS-2,2-Liter-Dieseltriebling kombiniert.

Text und Fotos: Frank Nüssel

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