Liebe Leserinnen!
Leber Leser!

Heute will ich mich in meiner Wochen-Kolumne einmal mit einem ganz besonderen Genre von Autos befassen. Autos, die für Viele den täglichen Broterwerb bedeuten, für die meisten von uns eine mobile Nachschub-Basis sind. Oft aber bedeuten sie auf voll gestopften Autobahnen einfach nur ein Ärgernis. Richtig, es geht um das Thema Lastwagen. Ohne den Lkw und seine Ladung geht in unserem öffentlichen und privaten Leben nichts mehr, aber gerade auch durch den Lkw geht auf unseren Fernstraßen in vielen Fällen nichts mehr. Nichts mehr voran genauer gesagt.

An diesem Wochenende findet auf dem Nürburgring zum 25. Mal der ADAC Truck- Grand-Prix statt. Dieses Ereignis, zu dem jährlich mehr als 100.000 „Trucker-Fans“ pilgern, ist aber nicht nur Spektakel, sondern auch für die gesamte Nutzfahrzeug-Industrie eine Gelegenheit, auf die spezielle Problematik des Schwerlastverkehrs aufmerksam zu machen. Der ADAC hat deshalb zu einem ganz besonderen Meeting am Rande der Veranstaltung eingeladen. Das Thema des mittlerweile fünften Symposiums „Truck und Mobilität“ lautet „Hightech im Lkw – Chancen für Transport und Verkehr“.

Viel mehr wert als hoch technisierte neue Entwicklungen in Fahrzeugen aller Art sind aber im täglichen Umgang miteinander gebotene Fairness und Rücksichtnahme. Von beiden Seiten versteht sich. Wir Pkw-Fahrer sollten vielleicht bedenken, dass gerade in dieser Jahreszeit viele von uns mit dem Auto unterwegs sind, weil sie in den Urlaub fahren oder gerade von dort kommen. Weil sie also momentan nicht fahren müssen, sondern es wollen um zu einem Freizeit-Ziel zu gelangen. Der Lkw-Fahrer dagegen ist ausschließlich beruflich unterwegs, steht meist unter Termindruck, hat auf der rechten Spur keine Möglichkeit, den oft kilometerlangen Staus und dem daraus resultierenden Zeitverlust aus dem Weg zu gehen.

Doch es gibt auch bei der „Brummi-Fraktion“ Zeitgenossen, die die Wucht ihrer Tonnen und die Ausmaße ihrer Transporter rücksichtslos ausnutzen und an Autobahnsteigungen einfach „rausziehen“, um einen noch langsameren Leidensgenossen im Schneckentempo zu überholen. Das Eine ist ebenso bedenklich und verwerflich wie das Andere. Mit etwas mehr Hirn als „Bleifuß“ ließen sich zum Wohle beider betroffener Chargen viel Ungemach und viele strapazierten Nerven vermeiden.

Der Lkw-Markt boomt, auch weil der immer wieder geforderte zusätzliche Transport über die Schiene und das Wasser aus den verschiedensten Gründen nicht zustande kommt. Volvo beispielsweise hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres seine Nfz-Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel gesteigert. Wettbewerber wie MAN, DAF oder Iveco werden nicht viel andere Zahlen schreiben. Das bedeutet, dass es auf unseren Fernstraßen in Zukunft noch enger zugehen wird. Ob wir das nun wollen oder nicht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser ein angenehmes Wochenende und vielleicht sehen wir uns ja beim „Trucker“ auf dem Nürburgring.

Ihr Jürgen C. Braun

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