Vettel-Fieber in Heppenheim

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Für die ersten großen Adrenalinschübe hatte Sebastian Vettel schon am frühen Sonntagmorgen um 7:15 Uhr gesorgt, als er völlig unangekündigt mit seinem Formel-1-Boliden über den alten Marktplatz brauste. Es war der ultimative Weckdienst für seinen Tag in seiner Heimatstadt Heppenheim, die am Nachmittag völlig das Vettel-Fieber erfasste. Rund 120.000 Fans feierten den Vizeweltmeister, der sich spektakulär auf den Heim-Grand-Prix am kommenden Sonntag auf dem Hockenheimring einstimmte.

Sensationell, gigantisch, überragend, sagte Vettel angesichts der Fanmassen und suchte nach den richtigen Worten: Es war ein voller Erfolg, die Stimmung war fantastisch. Die Leute stehen in mehreren Reihen und reißen die Arme hoch. Ich denke, die hatten Spaß, ich auf jeden Fall.

Wegen des großen Andrangs musste nach Polizeiangaben sogar die Ausfahrt Heppenheim an der Autobahn A5 in beiden Richtungen gesperrt werden. Einige Ortsschilder zierte der Name Vettelheim. Die Straßen von Monaco sind vergessen. Ich muss mal mit Bernie Ecclestone reden, ob wir das nicht künftig hier machen, lächelte Vettel.

Noch am Abend zuvor habe er ein bisschen Angst gehabt, dass vielleicht nicht genügend Zuschauer kommen würden, gab Vettel zu. Seine Fans belehrten ihn allerdings eines Besseren und verwandelten die Innenstadt schon Stunden vor dem offiziellen Beginn in Deutschlands größtes Fahrerlager. Zusammen mit Vettel drehten auch Mattias Ekström in seinem DTM-Audi sowie Smudo von den Fantastischen Vier ihre Runden.Seine erste Ausfahrt um 14:44 Uhr dauerte dann allerdings nur ein paar Minuten, weil der erste Gang streikte. Da kann man dann das Auto nicht richtig rumwerfen. Aber keine Angst, das war nur der Vorgeschmack, versprach Vettel seinen Fans, die teilweise über mehrere hundert Kilometer angereist waren.

Während seine Mechaniker das Getriebe wechselten, überbrückte Vettel die Zeit für die Fans mit zusätzlichen Autogrammstunden an der Strecke. Außerdem ließ er sich noch von Ekström auf dem Beifahrersitz des DTM-Audi über die Piste chauffieren.

Als seine Mechaniker mit der Reparatur fertig waren, ließ es Vettel ab 16:08 Uhr selbst noch einmal richtig fliegen, vorbei am Bahnhof und am Stadion. Da habe ich auch mal versucht, Fußball zu spielen. Das hat dann nicht ganz so geklappt, deshalb bin ich dann Rennfahrer geworden, sagte Vettel.Ich will den Leuten etwas zeigen, erklärte der Red-Bull-Pilot, während er im Akkord Autogramme schrieb und Kappen ins Publikum warf. Ich habe noch nicht mal was gegessen! Um 10:00 Uhr hatte er auch noch einen offiziellen Auftritt, als er sich im Beisein von Hessens Innenminister und künftigen Ministerpräsidenten Volker Bouffier ins Goldene Buch der Stadt eintrug.Rund einen Kilometer Straße hatte die Stadt Heppenheim in eine Rennpiste verwandelt. Die Straße kenne ich ja, normalerweise gilt da Tempo 50. Aber heute gibt es keine Radarfallen, so Vettel, der am frühen Sonntagmorgen für Drehaufnahmen mit seinem Formel-1-Boliden über das Kopfsteinpflaster am alten Marktplatz gefahren war. Das war vorher geheim, verriet er und entschuldigte sich für die ungewohnte Ruhestörung: Da hat schon der eine oder andere den Kopf aus dem Fenster gestreckt.

Text und Fotos: Bernhard Schoke

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