Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Nachdem das viel zitierte Sommermärchen endlich zu Ende ist, und wieder etwas Ruhe in das fußballverrückte Volk eingekehrt ist, werden wir auch wieder einige Änderungen im Bild des öffentlichen Straßenverkehrs wahrnehmen. Die in den letzten Wochen dominierende Farbe Schwarz-Rot-Gold wird abnehmen; sei es dank beseitigter kleiner Fahnenstangen, wieder einsortierter gleichfarbiger Außenspiegel-Bekleidungen oder gar ganzer Fahnen, die aus geöffneten Fenstern bei Autokorsos geschwenkt wurden.

Bei aller Begeisterung bleibt doch festzuhalten: So ganz ungefährlich waren die Dinger nicht mitunter. Vor allem auf der Autobahn machte sich bei hohen Geschwindigkeiten der ein oder andere „Fahnenmast“ aus Plastik schon einmal selbständig und flatterte durch die Gegend. Und manch einer wurde gar zu einem richtigen Geschoss, wie ein Blick in die Polizeistatistik verrät. Sind wir also froh, dass das durchaus reizvolle Sommermärchen zu Ende ist, wenn wir es denn in jeder Hinsicht unbeschadet überstanden haben.

Doch nicht nur unsere Fußballer und deren Anhänger hatten in den vergangenen Wochen Grund zur Freude. Auch der Industrie geht es im Jahr 1 nach der Abwrackprämie offensichtlich wieder gut. Besser zumindest als erwartet, wie einige Unternehmens-Meldungen dieser Woche verraten. Das betrifft sowohl deutsche Hersteller wie auch Importeure. Peugeot beispielsweise glänzt mit dem besten Halbjahres-Ergebnis der Markengeschichte (plus 16,7 Prozent weltweit). Auch BMW vermeldet ein Absatzplus von 13,7 Prozent und VW-Chef Martin Winterkorn sagte bei einem Besuch der WM in Südafrika: „Dieses Jahr spielen wir, was den Absatz betrifft, erneut auf Angriff.“

Nicht so ganz in die allgemeine Euphorie passt da eine Meldung, die uns wohl alle wieder etwas in die Realität zurückholt, was die Nutzung nicht-fossiler Energiequellen angeht. Schon wird der bevorstehende – wenn auch noch nicht flächendeckende – Siegeszug des Elektromobils propagiert, da weist uns eine Meldung vom Donnerstag dieser Woche darauf hin, dass noch viel zu tun ist, auf dem Weg ins gelobte emissionsfreie Land.

Die teuerste Komponente in einem Elektrofahrzeug wird die Batterie sein, doch der Erfolg solcher Fahrzeuge hängt in erster Linie von der Akzeptanz beim Kunden ab. SB LiMotive, ein Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und Samsung, das sich mit der Produktion der Batterie mit Lithiumionen-Technologie beschäftigt, ließ in dieser Woche verlauten, dass bei den derzeit realistischen Stückzahlen alleine eine solche Batterie im Fahrzeug etwa 12.000 Euro kosten würde. Damit wäre schon der reine Antriebsquell ohne das „restliche“ Auto teurer als ein derzeitiger Kompaktwagen.

Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. Das ist im Fußball so wie auch in der Automobiltechnik.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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