Test-Tour: Volvo V70 D5 Summum

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Wenn es ein Fahrzeug gibt, das als das „schwedischste“ aller Automobile in Frage kommt, dann ist es sicherlich der Volvo V70. Der „Schwedenpanzer“ vereint alle Attribute in sich, die man an ein Fahrzeug aus dem Lande Hägars stellt. Er ist erstens ein Kombi mit unendlich viel Platz, weist zweitens Sicherheitsattribute mit innovativen Konzepten und Lösungen auf, die „state of the art“ sind und fällt drittens durch seine kantige und kompromisslose Linienführung auf. Und er wird – was allerdings nur für die Experten unter den Liebhabern ein Alleinstellungsmerkmal ist – von einem Fünfzylinder angetrieben. In diesem Fall arbeitet ein 205 PS starker Selbstzünder mit 2,4 Liter Hubraum unter der Motorhaube.

Der Vorgänger des V70, der Volvo 850, rollte seinerzeit noch mit einem Ungetüm aus Stoßstange als „Galionsfigur“, als „fahrender Geldschrank“, klobig und kantig, durch die Straßen. Das hat sich mittlerweile geändert. Zwar ist der V70 kein fragiler, zerbrechlicher Mini-Kompaktwagen, aber die Linienführung ist doch etwas moderater und rundlicher geworden. Dem Zeitgeist angepasst eben, was aber auch kein Wunder ist, denn der V70 befindet sich inzwischen in der dritten Generation. Der immer noch recht flach gehaltene Kombi, mit seiner niedrigen Ladehöhe, bietet Platz ohne Ende für Fahrer und Gepäck. Aber das ist nichts Neues. Das voluminöse „Dickschiff“ (4,82 Meter lang, 1,86 breit, 1,54 Meter hoch, Ladevolumen 1.600 Liter, 1,7 Tonnen schwer) ist eine komfortable „Reiseschaukel“ und edler Lastenträger zugleich.

Das, was Fahrzeuge aus dem Hause Volvo immer ausgezeichnet hat, ist auch Erkennungsmerkmal des V70. Als da wären: ausgefeilte Sicherheitskonzepte, ausgezeichnete Verarbeitung der verwendeten Materialien im Innenraum aber auch jede Menge Fahrspaß. Der V70 D5 mit 205 PS stellt bei den Diesel-Varianten die Spitzen-Motorisierung dar. Die Summum-Version unseres Testwagens beinhaltet das Nonplusultra an Ausstattungsfeatures eines Fahrzeugs in der oberen Mittelklasse: Das neueste, ultimative Navigationssystem (für das man allerdings im Zweifelsfalle einen Einführungskurs buchen sollte), ein dynamisches Kurvenlicht, eine automatische Heckklappe, eine Einparkhilfe, heizbare Sitze, dazu ein ausgeklügeltes Befestigungssystem im Kofferraum. Hinzu kommen Assistenzsysteme, die in der Summe dem Fahrer ein sicheres und sorgenfreies Leben an Bord und ein gesundes Ankommen am Ziel garantieren sollen. Dazu gehören ein Tempomat, eine Abstandsregelung, ein Fahrspurassistent, das Blind Spot Information System (BLIS) in den äußersten Winkeln der Frontscheibe, das vor möglichen Gefahren im toten Winkel warnt.

Der Volvo V70 ist kein Freund der Stadt, sie ist auch nicht sein Revier. Dank Einparkhilfe sollte aber jeder freie Zentimeter Platz genutzt werden können. Die dafür erforderliche Servolenkung arbeitet leichtgängig und auf den Punkt genau. Seine Stärken spielt der Schweden-Kombi bei langen Fahrten auf der Landstraße oder noch besser auf der Autobahn aus: Komfortable Federung ohne Schaukeleffekt, kaum wahrnehmbare Innengeräusche, hervorragend konturierte Sitze, die individuell einstellbar sind. Das Fahrzeug macht auch jenseits der 200 km/h nicht den Eindruck, als könne das massige Gefährt irgendetwas aus der Ruhe bringen.

Wir verbrauchten mit dem Fronttriebler, dessen 205 PS von einer Sechsgang-Automatik punktgenau übertragen werden, 7,8 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 220 km/h angegeben. In Zusammenarbeit mit dem Tempomaten arbeitet die Abstandsregelung einwandfrei. Der V70 rollt leichtgängig, so dass man fast das Gefühl hat, man könne dieses fast schon majestätisch daher rollende Gefährt mit den zwei Fingern einer Hand bewegen. Was allerdings an dieser Stelle ausdrücklich nicht empfohlen wird.

Der Preis unseres Testwagens, der mit allen erdenklichen Extras ausgestattet war, beträgt 63.570 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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