Liebe Leserinnen und Leser von www.kues.de!

In einer Woche, in der unser Staatsoberhaupt zurücktrat und unser neues Schneewittchen aus Hannover die europäische Konkurrenz in Grund und Boden sang, fragen wir uns wohl alle nicht nur, ob nicht ein jeder von uns ein bisschen Lena ist. Auch ich muss mich allen Ernstes fragen: Gibt es in diesen schlagzeilenträchtigen sieben Tagen überhaupt Meldungen aus der Autowelt, die es verdienen, in meiner Kolumne genannt, beleuchtet und kommentiert zu werden?

O doch, es gibt sie, wenn man mitunter auch ein bisschen suchen oder nachdenken muss. Beispielsweise die Nachricht, dass Subaru jetzt für den 2,5 Liter-Motor von Legacy und Outback eine Option auf Autogas anbietet. Auch Mitsubishi schickte in dieser Woche eine Pressemitteilung raus, aus der hervorgeht, dass der Lancer jetzt als Autogas-Variante bis zum 30. Juni ohne Aufpreis bei den Händlern steht. Auf den ersten Blick keine sensationelle Neuheiten, aber die beiden Mitteilungen unterstreichen auch einen Trend: Die Bereitschaft des Autobesitzers nämlich, sich verstärkt alternativen Antrieben zu widmen. Denn wäre dies nicht der Fall, hätten weder Subaru noch Mitsubishi mit diesem Angebot ihr Portfolio ausgeweitet. Gerade das Autogas wird immer beliebter. Kein Wunder, denn nicht nur die Zulassungszahlen von CNG-Fahrzeugen steigen permanent, auch das Servicenetz wird ständig ausgeweitet.

In etlichen Nachrichten, die uns in den vergangenen Tagen auf den Schreibtisch oder in die E-Mail-Box flatterten, zeigte sich auch, wie stark die Automobil-Industrie, aber auch zahlreiche Zulieferer, mit „König Fußball“ verbunden und verbandelt sind. Dass die deutsche Nationalmannschaft, oder besser gesagt, das, was von ihr an unverletzten und einsetzbaren Akteuren noch übrig geblieben ist, von Mercedes-Benz tatkräftig unterstützt wird, ist bei jedem Kamera-Klicken deutlich zu sehen. Aber auch Hersteller wie Kia, Hyundai, Zulieferer wie Conti, um nur einige zu nennen, erschlagen uns Journalisten oder auch den Verbraucher derzeit mit Gewinnspielen, deren Fragen oft unterhalb Erstklässler-Niveau angesiedelt ist.

Am schwersten hat sich sicherlich zu Beginn der Woche der Verfasser einer Pressemitteilung des Formel-1-Rennstalls „Red Bull“ getan. Nachdem die Herren Webber und Vettel am Sonntag in der Türkei ja mit sicht- und hörbarem Erfolg mit ihren nicht eben preisgünstigen Boliden Autoscooter gespielt haben, beeilte man sich, der staunenden Medienwelt zu versichern, dass „unsere Fahrer auch in Zukunft mit gegenseitigem Respekt racen sollten“ und man völlig davon überzeugt sei, dass „das bis zum Rennen in Kanada alles ausgeräumt ist“. Mitunter muss man sich als Lohn-Schreiberling schon gewaltig verbiegen, um nicht zugeben zu müssen, dass Mitglieder des Teams, oder vielleicht auch das ganze Team, eine Menge Sch… gebaut haben.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, nicht wenige von Ihnen werden den Feiertag am Donnerstag vielleicht zu einem freien Freitag, einem so genannten „Brückentag“ genutzt haben. Ich wünsche Ihnen vor allem, dass Sie nicht nur „ein bisschen Lena“ sind, was wir ja laut „Bild“ jetzt alle ohne Einschränkung geworden sind, sondern dass Sie vor allem ein paar schöne Tage zum Entspannen und Relaxen gefunden haben. Denn wer weiß schon, was die Nachrichtenlage in der nächsten Woche wieder an Überraschendem für uns parat hat.

Ihr Jürgen C. Braun

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