Neue GT-WM: Ein Eifeler erobert die Wüste

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Motorsport auf vier Rädern besteht nicht nur aus Formel 1, nicht nur aus Tourenwagen oder aus Rallyefahrzeugen. Der Facettenreichtum ist viel größer, weshalb den Freunden des Motorsports in diesem Jahr nicht nur eine neue Weltmeisterschaft, nicht nur ein Lauf in Deutschland, sondern auch eine Serie ins Haus steht, die offensichtlich von deutschen Fahrern mit getragen, wenn nicht sogar dominiert werden kann. Das zeigte alleine schon die Saisoneröffnung am Wochenende in Abu Dhabi, als ein junger Mann aus der Eifel die Wüste im Sturm nahm. Sein Name. Thomas Mutsch.

Der 32-jährige Motorsportler aus Bitburg, gelernter Speditionskaufmann, ist selbst beredtes Zeugnis dafür, dass es in der Kreisstadt in der Eifel nicht nur besonders gutes Bier, sondern auch exzellenten Motorsport gibt. In der V-Serie mit den großvolumigen „Big Blocks“ schlug er sich bis zu deren Ende vor zwei Jahren mit ehemaligen Fromel-1-Größen wie Jonny Cecotto (Venezuela) oder Pedro Lamy (Portugal) herum. In der vergangenen Saison war er auf seiner Hausstrecke, dem Nürburgring, mit einem bildschönen Ford GT im Renneinsatz. Ein Fahrzeug, mit dem er jetzt gemeinsam mit dem Schweizer Romain Dumas auch zum Auftakt der neuen FIA GT1-Weltmeisterschaft triumphierte. Ende August treten die flotten Sportwagen zum sechsten von insgesamt zehn deutschen Läufen in der „Grünen Hölle“ (Nürburgring) an.

Die Premiere der neuen FIA-GT1-Weltmeisterschaft auf dem Kurs in den arabischen Emiraten hätte nicht besser verlaufen können. Neben dem Premieren-Sieg des 31-jährigen Eifelers standen mit Marc Hennerici (Mayen/Corvette) und Michael Bartels (Plettenberg/Maserati) gleich drei deutsche Piloten beim Saisonauftakt auf dem Siegertreppchen. Mutsch siegte im Hauptrennen (28 Runden) über eine Stunde gemeinsam mit dem früheren Formel-1-Piloten Romain Grosjean (Frankreich) vor den beiden Corvette Z06 des DTM-Teams Phoenix mit Hennerici und dem Österreicher Zuber sowie dem Duo Mike Hezemans/Andrea Piccini (Niederlande/Italien).

Die FIA-GT1-WM umfasst in diesem Jahr insgesamt zehn Rennen und macht am 29. August auch auf dem Nürburgring Station. Das Finale steigt am 5. Dezember in San Luis/Argentinien. „Der ADAC Nordrhein ist stolz, in dieser Saison ein echtes Highlight mit einzigartigen GT1-Sportwagen auf dem Nürburgring zu organisieren“, sagt Peter Geishecker, Sportleiter beim ADAC Nordrhein. Der Automobil-Weltverband FIA hat der GT-Meisterschaft nach 13 Jahren erstmals ein offizielles WM-Prädikat gegeben. Damit ist die FIA-GT1-WM die vierte Weltmeisterschaft neben der Formel-1-, der Rallye- und der Tourenwagen-WM.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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