Daimler und Renault-Nissan: Kooperation perfekt

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Was schon seit Tagen als so gut wie beschlossen galt, ist nun seit Mittwoch perfekt: Die beiden Konzerne Daimler und Renault-Nissan werden miteinander kooperieren und die dadurch entstehenden Synergien zu Einsparungen in Milliardenhöhe nutzen. Eine am Mittwoch veröffentlichte Mitteilung beider Unternehmen bestätigte, dass das Bündnis zwischen dem deutschen Autobauer und dem französisch-japanischen Wettbewerber Renault-Nissan offiziell perfekt ist.

Die neue Allianz bezieht sich vor allem auf den Bau von Kleinwagenserien und die Nutzung gemeinsamer Plattformen sowie auf das Motorengeschäft. Die Kooperation sieht unter anderem die gemeinsame Entwicklung bei Kleinwagen, Stadtlieferwagen sowie den Austausch von Triebwerken und Elektroantrieben vor. Partizipieren an dieser Entwicklung wollen beide Bündnis-Partner. Sowohl Daimler wie auch Renault mussten beide im vergangenen Jahr Milliardenverluste verbuchen. Doch auch unabhängig von der prekären wirtschaftlichen Schieflage ist damit wohl für die Zukunft geklärt, wie der Hersteller von Premium-Fahrzeugen Daimler vor allem im Kleinwagengeschäft mit Großserienherstellern wie Volkswagen in Zukunft kooperieren will.

Manifestiert wird die neue Bündnis-Bereitschaft durch eine beiderseitige Überkreuzbeteiligung. So erhält die bereits bestehende Verbindung von Renault und dem japanischen Hersteller Nissan einen Anteil von 3,1 Prozent an Daimler. Der schwäbische Konzern hingegen von jeweils 3,1 Prozent an Renault und Nissan. Renault und Nissan sind ihrerseits seit elf Jahren durch eine Kapitalverflechtung miteinander verbunden. Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht die gegenseitige Beteiligung mehr als ein „symbolisches Signal dafür, dass eine längerfristige Zusammenarbeit geplant ist.

Wegweisend ist für alle Beteiligten vor allem die Zusammenarbeit auf dem Sektor der Kleinwagen. Die nächste Generation des Daimler-City-Cars Smart, das bisher eher als unliebsames Anhängsel bei den Stuttgartern galt, und der Renault Twingo soll eine gemeinsame Architektur erhalten. Geplant ist wohl auch, dass der Smart dann wieder als viertürige Variante aufgelegt werden soll. Für beide Fahrzeuge soll in Zukunft das Konzept des Heckantriebs gelten. Bereits im Jahr 2013 sollen die ersten Modelle, die aus dieser Kooperation entstehen, vom Band laufen. Danach soll das französische Hambach im Elsass weiterhin die Produktionsstätte für den zweisitzigen Smart bleiben. Der geplante Viersitzer hingegen soll aus dem slowenischen Renault-Werk in Novo Mesto kommen. Alle Fahrzeuge sollen von Beginn an auch mit einem Elektroantrieb angeboten werden.

Text: Jürgen C. Braun

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