VLN-Saisonstart in der „Grünen „Hölle“: Röhrl hat nichts verlernt!

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Spektakulärer Start in Europas größte Motorsport-Breitenserie am vergangenen Samstag auf dem Nürburgring: Während das in der „Grünen Hölle“ sieggewohnte Team von Olaf Manthey bei der 57. Westfalenfahrt den ersten Tagessieg davontrug, bewies Altmeister Walter Röhrl in einem fast seriennahen Porsche, dass er auch mit 63 Jahren ein absoluter Ausnahmekönner am Volant eines Rennwagens ist. Der Start des ersten Porsche-Rennfahrzeugs, das mit zwei zusätzlichen Elektromotoren ausgerüstet ist, also eines Hybrid-Fahrzeugs, wurde zudem nicht nur zum technischen Spektakel, sondern auch zu einer Bestätigung für die These, dass der Motorsport durchaus eine „grüne Zukunft“ hat,

Am Ende stand für den zweimaligen Rallye-Weltmeister und ehemaligen „Monte“-Sieger Röhrl Platz 22 unter etwa 180 gestarteten Fahrern. Was sich eher nach Durchschnitt anhört, zeugt jedoch von einer großartigen fahrerischen Vorstellung des „Langen“ hinter dem Steuer bei seinem Renn-Comeback in der Eifel nach 17 Jahren. Da es sich bei dem sportlichen Einsatzgerät des offiziellen Porsche-Repräsentanten um einen fast serienmäßigen Porsche 911 GT3 RS handelt, ist dieses Ergebnis umso bemerkenswerter. In dem Fahrzeug wurden nämlich lediglich die dem Reglement entsprechenden Sicherheitseinrichtungen verbaut. „Das Auto hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen und ich hatte jede Menge Spaß am Lenkrad“, schwärmte Röhrl nach dem vierstündigen Rennen, das er sich mit zwei weiteren Teamkollegen teilte. „Wir konnten mit vielen reinrassigen Rennautos mithalten. Vor allem in schnellen Kurven und beim Anbremsen war der 911 GT3 RS einfach sensationell.“

Dieses Prädikat trifft auch auf die Platzierung des zum ersten Mal bei einem Motorsport-Event eingesetzten Hybrid-Porsche zu. Das Fahrer-Trio Richard Lietz, Martin Ragginger (beide Österreich) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) fuhr den Porsche mit der „Kraft der zwei Herzen“ auf Platz sechs. Der weiß-orange Renner, dessen Verbrennungsmotor durch zwei jeweils 60 Kilowatt starke Elektromotoren an der Vorderachse ergänzt wird, absolvierte ein fehlerfreies Rennen. „Ich bin sehr überrascht, wie gut unser Auto bereits bei seinem ersten Rennen funktioniert hat“, zog Bergemeister ein positives Fazit. „Wir haben im Rennen noch viele Dinge ausprobiert und werden den Hybridantrieb bis zum 24-Stunden-Rennen im Mai noch intensiv weiterentwickeln. Unser Ziel ist bei gleicher Performance einen geringeren Verbrauch als unsere Konkurrenten zu erzielen“, erklärte Porsche-Werkspilot Lietz.

Erste Gesamtsieger der neuen Saison wurde nach einem packenden Rennen das Team Manthey-Racing mit dem neuen Porsche 911 GT3 R. Marcel Tiemann (Monaco), Marc Lieb (Ludwigsburg) und Timo Bernhard (Dittweiler) wurden nach Ablauf der Distanz über vier Stunden mit einem Vorsprung von 14,535 Sekunden auf die zweitplatzierten Mattias Ekström (Schweden) und Emmanuel Collard (Schweiz) im Audi R8 LMS von Abt Sportsline abgewinkt. Das Podium komplettierten Augusto Farfus (Brasilien), Pedro Lamy (Portugal) und Uwe Alzen (Betzdorf) im von BMW Motorsport eingesetzten M3.

Text: Jürgen C. Braun / Bilder: VLN, Jürgen C. BraunText und Fotos: Jürgen C. Braun

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