Startschuss zur VLN: Röhrl feiert Comeback auf der Nordschleife

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Motorsport von der Basis bis zum werksunterstützten, semi-professionellen Team: Das ist die VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Zehn Rennen von Ende März bis Ende Oktober über jeweils vier oder sechs Stunden umfasst das „Festival der PS-Marathonis“: Dazu als ultimativer Höhepunkt das legendäre 24-Stunden-Rennen am 15./16. Mai. Die „Nordschleife“ ist immer noch das Nonplusultra für alle diejenigen, die „Benzin im Blut“ haben. Seien sie nun Werksfahrer oder einfach nur vom Bazillus Motorsport infizierte ganz normale Mitbürger.

Am Wochenende geht die Saison mit der 57. Westfalenfahrt wieder los. Ein Mann steht dabei ganz besonders im Rampenlicht, obwohl er seine größten Erfolge nicht auf der Piste, sondern auf den Wertungsprüfungen dieser Welt feierte: Der mehrfache „Monte“-Sieger und Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Einen Vorgeschmack darauf, was die Fans in diesem Jahr an Highlights im Starterfeld erwarten können, gab es bereits bei der VLN Probe- und Einstellfahrt am Wochenende. Der Veranstalter, der ADAC Westfalen, rechnet mit mehr als 180 Fahrzeugen, die am Samstag, 27. März, um 12 Uhr die Distanz von vier Stunden durch die „Grüne Hölle“ in Angriff nehmen werden.

Die Faszination der populärsten Breitensportserie Europas macht die Vielfalt ihrer verschiedenen Fahrzeuge und Leistungsklassen aus. Neben „aufgemotzten“ seriennahen Fahrzeugen wie VW Scirocco, Golf GTI oder Renault Clio bilden die Topstars wie Aston Martin Vantage V8, Audi R8 LMS, BMW M3 und Z4 GT3, Corvette C6, Dodge Viper oder Ferrari F430 eine atemberaubende Kulisse, die es sonst nirgendwo bei einem Marathon-Rennen zu bewundern gibt. Die Namen der Piloten, die hinter dem Steuer der favorisierten Boliden sitzen, versprechen Motorsport höchster Güte. Der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl kommt in einem seriennahen Werks-Porsche auf die Nordschleife zurück. Der offizielle Repräsentant des Stuttgarter Sportwagenbauers beendet seine lange Rennabstinenz auf der Eifel-Rennstrecke damit. Röhrl tritt zusammen mit Chris Harris (Großbritannien) und Horst von Saurma (Stuttgart) bei den VLN-Specials bis 4000 ccm Hubraum an.

Hinzu kommen zum Saisonauftakt Meister ihres Fachs wie der ehemalige DTM-Gewinner Mattias Ekström (Schweden), Tourenwagen-Champion Andy Priaulx (Großbritannien) oder der frühere Formel-1-Pilot Pedro Lamy (Portugal). Ausgemachte „Ring-Kenner“ wie Christian Abt (Kempten), Timo Bernhard (Dittweiler), Marcel Tiemann (Monaco), Dirk Adorf (Hennef) und Uwe Alzen (Betzdorf) sorgen für weitere Qualität und Quantität im Hochleistungsbereich. Titelverteidiger der Serie ist das Meisterteam Black Falcon aus Kelberg, direkt am Nürburgring gelegen. Die Mannschaft errang zwei Meistertitel in Folge und Christer Jöns (Ingelheim) entschied zwei Mal die VLN Junior-Trophäe für sich. In diesem Jahr startet das Nachwuchstalent zusammen mit Sean Paul Breslin (Großbritannien) im Audi R8 LMS mit der Startnummer eins. Das Trio komplettiert Johannes Stuck (Liechtenstein), Sohn von Rennfahrerlegende Hans-Joachim Stuck.

Zudem erlebt der Nürburgring am Samstag eine Weltpremiere: Zum ersten Mal kommt bei einem motorsportlichen Event der Porsche 911 GT3 R Hybrid mit Richard Lietz, Martin Ragginger (beide Österreich) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) beim VLN-Auftakt zum Einsatz. Der Rennwagen verfügt neben dem 480-PS-Boxermotor im Heck über zwei Elektromotoren an der Vorderachse. Sie liefern aus einem bei jedem Bremsvorgang aufgeladenen Schwungradspeicher jeweils zusätzliche 80 PS. Die gespeicherte Energie wird von einer elektronischen Steuerung im Normalfall zur Verbrauchsreduzierung eingesetzt. Zum Überholen kann die volle Zusatzleistung vom Fahrer auch für sechs bis acht Sekunden per Knopfdruck abgerufen werden.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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