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Die Gentlemen sind schockiert, die moderne Elite wird dagegen in die Hände klatschen: Das Design des neuen Jaguar XJ wird polarisieren – innen wie außen. Der elegante Luxus, wie Jaguar sein neues Flaggschiff beschreibt, startet ab Anfang Mai bei 76.900 Euro. Dafür gibt’s den XJ 3.0 D mit 202 kW/275 PS in der Kurzversion (Länge: 5,12 Meter). 5,25 Meter misst die Langversion. Sie ist für alle drei Motorvarianten, also auch für den V8-Benziner mit 283 kW/385 PS und den V8-Kompressor (375 kW/510 PS) zu haben. Die Mega-Power-Version XJR kommt wohl erst 2011. Der Aufpreis für den Komfortgewinn im Fond (112 Zentimeter Beinfreiheit) beträgt jeweils ca. 4.000 Euro.

„Meine Lieblings-Modemarke Burberry hat sich in den letzten vierzig Jahren ja auch nicht so gewaltig verändert“, jammert ein stolzer Jaguar XJ-Fahrer im Goldknopf-Blazer. Sein 2007er Kompressor-Modell will er nun nicht mehr hergeben, sondern ewig weiterfahren. Wohl ein Einzelfall, denn so viele traditionelle Kunden wird Jaguar wohl nicht verschrecken. Zahlreiche Vorbestellungen von Neukunden liegen bereits vor. Man spricht von einer Verjüngung der XJ-Kunden. Zahlungskräftige Städter wollen den neuen XJ, der wie auch schon der XF das neue Jaguar-Design verkörpert. Denen sind Audi, BMW und Mercedes zu langweilig, zu gewöhnlich. Und das Maserati-Image zu riskant fürs eigene Business.

Was aber auch den Goldknopf-Sakko-Träger wieder versöhnlich stimmen sollte, sind die Fahreigenschaften und die Motoren. Schon die Einstiegsvariante, der V6-Diesel mit sequentieller Bi-Turbo-Aufladung sorgt für einen derart souveränen Vortrieb, dass man dauerlächelt. Die serienmäßige Sechsgang-Automatik (kommt von ZF) schaltet in allen Fahrprogrammen schnell und ruckfrei. Und wenn man es gelassen angeht, schafft man einen Durchschnittsverbrauch von nur sieben Litern Diesel auf 100 Kilometer. Dazu trägt auch der konsequente Leichtbau mit Aluminium bei. Im neuen XJ spart das erstaunliche 150 Kilogramm im Vergleich zu einer Stahlkonstruktion. „Und die Leichtmetall-Architektur ist 60 Prozent verwindungssteifer, als eine vergleichbare Hülle aus Stahl“, ergänzt Mark White, Chefingenieur für den Bereich Karosserieleichtbau bei Jaguar.

Duftendes Leder mit Zwillingsnähten und edle Hölzer kann man nach wie vor für den XJ ordern. Wer allerdings lieber Leder mit Carbon-Paneelen kombinieren möchte, kann dies gern für 1.500 Euro mit bestellen. Im Innenraum fasst sich alles sehr hochwertig an. „Das kommt daher, dass Jaguar bei der Auswahl der Ledersorten die gleich hohen Standards ansetzt wie die Luxustaschen-Hersteller Hermès, Gucci und Bulgari“, erklärt Designer Giles Taylor. Das Cockpit mit 12,3-Zoll-TFT-Multifunktionsdisplay statt traditioneller Rundinstrumente wirkt aufgeräumter, die Zahl der Knöpfe und Schalter ist deutlich gesunken. Ein herzliches Willkommen gibt’s wie beim XF vom versenkbaren, verchromten und geschmiedeten Automatikwählschalter. Auch die Sonne sagt, wenn sie denn scheint, Hallo – durchs dunkel verglaste Panoramadach.

Die Möglichkeiten der Individualisierung sind vielfältig. Ein echtes Highlight darunter ist die Premium-Musikanlage von Bowers und Wilkens. Die 1.200 Watt Leistung machen aus dem XJ einen Konzertsaal. Je nach Ausstattungsvariante kostet der Genuss für die Ohren 2.000 bis 3.000 Euro.

Und was gefiel beim XJ nicht? Im Fond lassen sich die Fenster nicht vollständig versenken. Das können zum Beispiel die deutschen Luxus-Limousinen-Hersteller besser. Jaguar hat mit dem XJ sehr viel Mut bewiesen. Herausgekommen ist ein in sich stimmiges Luxusgefährt, das viele Fans gewinnen könnte.

Text und Fotos: Spot Press Services/fvr

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