Schumis „Jahrhundert-Comeback“ endet im Mittelmaß

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Das viel gepriesene „Jahrhundert-Comeback“ endete nicht auf dem Treppchen, dort wo die Besten stehen und ausgezeichnet werden, sondern im besseren Mittelmaß. Als Sechster beendete der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher im Team Mercedes GP den Saisonauftakt in der Formel 1 beim Großen Preis von Bahrain. Doch „Schumi“, der erneut das „Stallduell“ gegen seinen 17 Jahre jüngeren Landsmann Nico Rosberg verlor, zeigte sich nicht enttäuscht: „Ich hatte meinen Spaß, es hat alles bestens funktioniert.“ Dennoch fehlt dem Rekord-Weltmeister von der Aura früherer Jahre, in der er die Konkurrenz teilweise nach Belieben beherrschte, noch eine ganze Menge.

Warum es dennoch nicht ganz so lief, wie sich das der akribisch arbeitende Perfektionist Schumacher vorstellt, das führt er auch teilweise auf das neue Reglement zurück: „Die neuen, schmalen Vorderreifen kommen meinem Fahrstil nicht entgegen. Ich konnte nicht so einlenken, wie ich gerne wollte.“ Dass die Plätze im vorderen Mittelfeld jedoch mit Sicherheit nicht den Ansprüchen der deutschen „Formel-1-Nationalmannschaft“ und vor allem Schumachers langjährigem Weggefährten und „Superhirn“ Ross Brawn entsprechen, wurde am persischen Golf ebenfalls deutlich. Für das übernächste Rennen kündigte Brawn bereits am Fahrzeug „einschneidende Besserungen“ an.

Weitaus missgelaunter mit dem Rennverlauf und dem Ergebnis zeigte sich dagegen Vize-Weltmeister Sebastian Vettel, einer von Vielen, dem der Titel „Schumis Erben“ in diesen Tagen verleihen wird. Von der Pole-Position gestartet, musste er schließlich die Pfründe den beiden Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa überlassen. Der 22-Jährige haderte nicht zum ersten Mal mit der Technik seines „Red Bull“.

Ein gebrochener Auspuff legte Vettel, der zwei Drittel des Rennens souverän geführt hatte, in der entscheidenden Phase des Saisonauftakts quasi „auf Eis“ und warf ihn leistungsmäßig zurück. Der Motor drehte nicht mehr auf vollen Touren, und auf der Start- und Zielgeraden zog erst Ferrari-Zugang Fernando Alonso und danach dessen Teamkollege Felipe Massa mühelos vorbei. „Es traf uns aus heiterem Himmel, der Defekt hatte sich nirgendwo angekündigt“, der Heppenheimer war sehr enttäuscht.

Noch ärger erging es nach teilweise chaotischem Rennverlauf den anderen deutschen Fahrern. Adrian Sutil, der schon in der ersten Rennrunde zurück geworfen wurde, weil am Red Bull von Mark Webber Öl ausgetreten war, beendete den ersten WM-Lauf auf Rang zwölf, „Rookie“ Nico Hülkenberg stellte seinen Williams als Vierzehnter ab und Timo Glock kam mit dem „Virgin“ wegen technischer Defekte gar nicht erst ins Ziel.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Mercedes-Benz

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