100 Jahre Harley Davidson in Deutschland

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Vor 100 Jahren lernen die Motorräder zwar gerade erst das Laufen, doch ein 20-jähriger Hamburger importiert bereits die ersten Harley-Davidson-Bikes aus Amerika. Und das, obwohl ein ausgebautes Straßennetz kaum vorhanden ist und die Wege eher von Pferden und Kutschen okkupiert werden. Der technikbegeisterte Georg Suck glaubt aber 1910 fest an die amerikanischen Motorräder und nimmt die ersten Einzelstücke in Empfang.

Schnell wird das Geschäft des Schlossers im Hamburger Karolinenviertel erste Anlaufstelle für Liebhaber der amerikanischen Marke, die sieben Jahre zuvor von Will S. Harley und Arthur Davidson in Milwaukee, Wisconsin, gegründet worden war. Sucks Geschäftstüchtigkeit und der Glaube an Harley wird 1924 belohnt, als er von Harley-Davidson zum offiziellen Importeur und Händler für Deutschland erklärt wird.

Die Zeiten werden erst 1934 mit der Nazi-Diktatur härter, als Hitler ein Importverbot von amerikanischen Motorrädern ausspricht. Doch Suck ist erfinderisch und schafft es immer wieder, an neue Bikes zu kommen, auch läuft der Reparaturdienst in dieser Zeit weiter. Allerdings folgt nach dem Nazi-Verbot ein neues – diesmal von den USA. Erst 1956 wird Suck wieder zum offiziellen Harley-Davidson-Händler ernannt. Der große Boom der Zweiräder ist da allerdings schon fast vorbei – wer im Nachkriegsdeutschland etwas auf sich hält, fährt nun VW Käfer. Nach dem Tod Sucks übernimmt sein Sohn Ewald den Handel und den Reparaturbetrieb mit den Edelbikes – mittlerweile ist das Unternehmen in der dritten Generation.

Heute können die Motorräder durchaus Preise wie eine Mittelklasselimousine erreichen. Der Reisedampfer Harley-Davidson CVO Ultra Classic Electra Glide kostet heute stolze 36.950 Euro. Es geht aber auch günstiger – mit dem Einstiegsmodell Sportster 883 Low für 7.790 Euro.

Text und Fotos: Spot Press Services/fh

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