Test-Tour: Mercedes ML 350 CDI „BlueTEC“

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Fahrzeuge moderner Prägung, egal ob Limousine, Kombi, Cabrio-Coupé oder allradgetriebene, geländegängige SUV verfügen mitunter über technische Finessen, von deren segensreichem Wirken der/die Fahrer/in nur in den seltensten Fällen etwas bemerkt. Das ist bei dem Fahrzeug, um das es hier geht, nicht anders. Zugegeben, die M-Klasse von Mercedes ist ein besonders edles Teil dieser Gattung von SUV-Kraxlern, mit denen man auch wohl mobilisiert und ohne Anstoß zu erregen zur Theaterpremiere vorfahren kann.

Aber es geht auch nicht in erster Linie um den 211 PS starken Sechszylinder-Diesel, der unter der massigen Haube des Daimlers seine Arbeit verrichtet. Es geht auch beileibe nicht (nur) darum, dass das Fahren mit ihm dank einer Menge von Assistenzsystemen, auf die wir noch zu sprechen kommen, ein besonderes Vergnügen ist. Und auch nicht darum, dass das knapp 2,2 Tonnen schwere Gefährt mit seiner permanenten Allradtechnik (4Matic) und seiner kraftvoll aber seidenweich funktionierenden G-Tronic (wahlweise mit manuellen Schaltpaddeln) ein Kofferraumvolumen von 551 bis zu 2.050 Litern bietet.

Es geht um das kleine Zauberwörtchen „BlueTEC“, das sich hinter der Begriffsbezeichnung unseres ML 350 CDI 4MATIC verbirgt. „Bluetec“ ist so etwas wie das ökologische Gewissen des Hauses Mercedes-Benz, ähnlich wie es auch Volkswagen mit seiner „Bluemotion“-Philosophie vertritt.

Unter BlueTec versteht man eine Harnstoff-Einspritzung, ein Gemisch, das die speziellen Emissions-Probleme der Selbstzünder-Technik bekämpft. In modernen Lkw ist das Prinzip längst gang und gäbe. Mercedes vertraut jetzt neben der M-Klasse auch bei der neuen E-Klasse auf dieses Verfahren, das zunächst auf dem amerikanischen Markt eingeführt wurde.

Die Anwendung von BlueTec, das die bei Diesel-Aggregaten gegenüber Benzinern vermehrt anfallenden Stickoxide (NOx) eliminiert, ist nicht nur völlig problemlos, sondern auch kaum leistungsmindernd. Technisch funktioniert das Ganze folgendermaßen: Aus einem Tank, der bei jedem Service von der Werkstatt aufgefüllt wird, fließt eine wässrige Harnstofflösung namens AdBlue in den entstehenden Abgasstrom. Dieser Zusatz (Additiv) zerfällt in Ammoniak, mit dessen Hilfe ein SCR-Katalysator die gefährlichen Stickoxide in dann völlig harmlosen Stickstoff und Wasser umwandelt.

Mercedes kam dabei auf dem US-Markt nicht nur den besonders strengen Abgasnormen in einigen Bundesstaaten nach, sondern erfüllt bereits jetzt die erst ab 2014 bei uns gültigen Normregeln. Mit 211 PS hat der BlueTEC zwar 13 PS weniger unter der Haube als der ML 350 CDI, stattdessen weist der Motor aber über ein um 30 Newtonmeter höheres maximales Drehmoment auf.

Zu den Fahreindrücken des „grünen Offroaders“, den wir Anfang bis Mitte Februar vorzugsweise im schneeweißen Hochwald bewegten: Zahlreiche Aisstenzsysteme erleichtern das Leben an Bord nicht nur, sie machen es zu einem wahren Vergnügen, so man sich dann von der Vielzahl der zu bedienenden Elemente nicht verwirren lässt.

Der Federungskomfort (einstellbar natürlich) ist auf trockenem Asphalt wie im unebenen Matsch und auf vereisten Hängen vorzüglich, leichte Untersteuerungstendenzen sind eine Sache des selbsttätig agierenden ESP.

Ansonsten ist die M-Klasse vor allem eines: typisch Mercedes eben. Mit einem Wort: hochwertig. Während Ausstattungsdetails wie Klimaautomatik, sieben Airbags, das Sicherheitssystem Presafe und ein CD-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, serienmäßig sind, kann man sich beispielsweise die Sitze nicht nur beheizen, sondern auch belüften und natürlich mit Leder überziehen lassen.

Der Grundpreis für den Mercedes Benz ML 350 CDI Bluetec beträgt 57.596 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

Scroll to Top