Eberswalde mit neuer O-Bus-Flotte

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Das brandenburgische Eberswalde ist Deutschlands älteste O-Bus-Stadt. Der rund 50 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegene Ort feiert in diesem Jahr 70 Jahre O-Bus – in Eberswalde. Pünktlich zum Jubiläum wird bustechnisch aufgerüstet. Der polnische Hersteller Solaris Bus & Coach liefert zwölf Oberleitungsbusse Solaris Trollino 18 an die Barnimer Busgesellschaft (BBG). Das Unternehmen aus Bolechowo bei Poznan verkauft somit die ersten Oberleitungsbusse an ein deutsches Unternehmen. Eberswalde setzt weiterhin auf den leisen, am Einsatzort emissionsfreien O-Bus und bekennt sich zur zukunftsfähigen Elektromobilität.

Die neuen Verkehrsmittel sind 18 Meter lange Niederflur-Gelenkbusse. Vier breite Doppeltüren ermöglichen schnelle Fahrgastwechsel im klimatisierten Innenraum. Es stehen 42 feste Sitzplätze und vier Klappsitze zur Verfügung. Kinderwagen und Rollstuhlfahrer finden auf Mehrzweckflächen an der zweiten und dritten Tür bequem Platz.

Das tschechische Unternehmen Cegelec liefert die elektrische Ausrüstung. Die Leistung des Elektromotors beträgt 240 kW, die O-Busse sind mit Supercaps ausgestattet. Diese Superkondensatoren dienen der Speicherung von rückgewonnener Bremsenergie, die anschließend zum Anfahren wieder genutzt wird. Damit reduziert sich der Energieverbrauch.

BBG, Solaris und Cegelec entwickelten für die neue O-Bus-Generation einen Energiespeicher, mit dem das Fahrzeug rund fünf Kilometer ohne Stromabnehmer zurücklegen kann. Die O-Busse sind dafür mit 100 kW starken Dieselgeneratoren ausgerüstet. Damit wird auch ein wesentlicher Nachteil des O-Bus-Systems, nämlich seine Abhängigkeit an das existierende Streckennetz, ausgeräumt und kann den verändernden Stadtentwicklungen gerecht werden.

Die ersten drei Fahrzeuge treffen pünktlich im Jubiläumsjahr ein, sechs weitere folgen 2011; die drei letzten abschließend 2012. Rund 835.000 Euro (brutto) kostet ein neuer O-Bus.Seit 2001 wurde der Solaris Trollino bereits über 350 Mal hergestellt. Fahrzeuge dieser Art rollen schon in einem Dutzend europäischer Länder – von Estland bis an die portugiesische Atlantikküste. Seit 1996 verließen die Produktionsstätte in Bolechowo insgesamt über 5.000 Busse, die in 20 Ländern verkehren. Im Werk sind 1.600 Mitarbeiter beschäftigt.

Text: Erwin Halentz, Foto: Solaris.

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