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Im Großstadtgewühl fühlt sich der Smart so richtig wohl. Ihn schrecken weder winzige Parkplätze noch engen Ecken. Wie man den durchaus vorhandenen Fahrspaß mit der sympathischen Kiste weiter steigern kann, zeigte Mercedes unlängst im Fürstentum Monaco. Der regierende Prinz hat sich als Fan alternativer Antriebe geoutet, was beim täglichen Stopp-and-go in den engen Gässchen der Promi-Metropole elektrische Mobilität unbedingt mit einschließt. So ein E-Auto macht wenigstens keinen Lärm und Abgase gibt es vor Ort auch nicht. Im Falle des Smart ersetzt ein Elektromotor nebst 16,5 kw/h Batterieblock die herkömmliche Antriebskombination aus Heckmotor und hakeligem Getriebe, was für sich genommen den Fahrspaß schon mal steigert. Außer einem dezenten Summer hört man vom Antrieb nichts. Ein wenig ist es der Effekt einer elektrischen Straßenbahn. Der E-Smart beschleunigt ruckfrei und flott. Von der Ampel weg gelingt manche kleine Überraschung, vor allem wenn die in Monaco nicht seltenen Luxusflitzer auf den ersten Metern deklassiert werden. Spätestens an der dritten Ampel haben die Sportwagenfahrer allerdings raus, dass sich das maximale Drehmoment des E-Motors von 120 Newtonmetern zwar vom Start weg in voller Kraft entfaltet, dann aber nachlässt. Macht nichts, zum zügigen Mitschwimmen reicht die Kraft des 30 kW starken E-Motors allemal aus. Ein wenig Gewöhnung benötigt die Eigenart, beim Anfahren am Berg immer erst ein Stück zurück zu rollen. Das Spiel mit Kupplung und Gaspedal, in langen Autofahrerjahren gelernt, gelingt eben bei einem E-Auto nicht mehr. Monacotauglich ist auch die maximale Reichweite des Winzlings. Immerhin 135 km schafft der E-Smart, wenn man ihn dezent bewegt. Im Alltag wird es weniger sein, aber auch diese Reichweite reicht dann für den täglichen Bedarf im urbanen Umfeld allemal aus, wie zahlreiche Studien belegen.
Nach einer ersten Erprobungsphase vor zwei Jahren in London ist Mercedes bei der Entwicklung des elektrischen Antriebs ein gutes Stück vorangekommen. Daran haben die neuen Lithium-Ionen-Batterien einen erheblichen Anteil, stieg doch durch ihre Leistungsfähigkeit die Reichweite um mehr als dreißig Prozent an. Noch nicht gelöst ist allerdings das Preisproblem. Bis jetzt kostet der Batteriepack im Smart so viel wie ein gut ausgestattete normaler Smart. Pro kw/h-Leistung kann man von 1.000 Euro ausgehen. Das macht den Kauf eines solchen Fahrzeugs etwas beschwerlich, weshalb die Schwaben ihn ab 2012 auch nur verleasen wollen. Nach derzeitiger Kostenstruktur würden allerdings Leasinggebühren von rund 700 Euro im Monat anfallen.

Text und Fotos: Günter Weigel

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