Erste Erfahrungen: Kia Venga

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Mit viel Schwung ins Neue Jahr: Das hat sich der koreanische Hersteller Kia vorgenommen und erweitert mit dem Mini-Van Venga sein Portfolio. Der Name des kleinen Raumwunders ist dabei Programm. Los los, vorwärts ist die Bedeutung des spanischen Worts venga. Und los geht es gleich im Januar.

Der Zeitpunkt ist nicht schlecht gewählt: Noch bevor der neue Opel Meriva im Frühjahr seinen Status als Platzhirsch verteidigen kann, nutzen die Koreaner den Trend zu kleinen, aber geräumigen und vergleichsweise günstigen Fahrzeugen. Der Venga sieht nicht übel aus. Weder zu kantig, noch zu rund, dürfte er den Geschmack von vielen Betrachtern treffen. Kein Wunder, wurde er doch im europäischen Designzentrum von Kia in Rüsselsheim entworfen, speziell für die anspruchsvolle europäische Kundschaft. Damit die Technik ebenfalls diesen Ansprüchen genügt, übernahm das für Europa verantwortliche Entwicklungszentrum (Rüsselsheim) die technische Leitung. Gebaut wird das 4,07 m lange neue Familienmitglied in Tschechien.

Das Interieur gibt sich unauffällig. Viele Ablagen, reichlich Kunststoff, aber alles gut verarbeitet, und wer möchte, kann das in lebhaftem Schwarz gehaltene Armaturenbrett und die ebenso farbintensiven Sitze mit grauen oder giftgrünen Elementen aufhübschen. Wichtig bei einem Mini-Van ist das Raumgefühl. Sowohl vorne als auch hinten finden Erwachsene ordentliche Platzverhältnisse. Dafür sorgen schon die üppigen Abmessungen in der Breite (1,77 m) und vor allen Dingen in der Höhe (1,60 m) und beim Radstand (2,62 m).

Beim Thema Flexibilität ist der Venga allerdings nur ein Durchschnittstyp. Die im Verhältnis 60:40 teilbare Rücksitzbank lässt sich einfach umklappen – ohne dass die Kopfstützen umständlich herausgenommen werden müssten – und in ihren zwei Einzelteilen jeweils um bis zu 13 Zentimeter zugunsten von mehr Knie- oder Kofferraumvolumen verschieben. Das war es aber dann mit individuellen Sitzkonfigurationsmöglichkeiten. Weder kann der Beifahrersitz umgelegt werden, so dass längere Gegenstände transportiert werden können, noch ist es möglich, die Position des hinteren mittleren Sitzes einzeln zu verändern. Das können andere Mitbewerber besser. Auch beim Ladevolumen erreicht der Venga trotz seines doppelten Gepäckraumbodens keine Spitzenwerte. In der Grundstellung passen 314 Liter hinein, entfernt man den oberen Ladeboden steigt der Wert auf 422 Liter. Ist die Fondbank jedoch ganz nach vorne gerückt und sind die Lehnen umgeklappt, schluckt der Venga bis zu 1.341 Litern.

Für den Antrieb stehen je zwei Benziner und zwei Diesel zur Auswahl. Sie mobilisieren eine Leistung von 66 kW/90 PS bis 94 kW/128 PS. Gegen Aufpreis ist für jedes Aggregat eine Start-Stopp-Automatik erhältlich. Volumenmotor dürfte der 1,4-Liter Basis-Benziner mit 66 kW/90 PS sein. Hier kann man zwar keine sportlichen Höchstleistungen erwarten, aber für einen entspannten Mini-Van-Alltag reicht es. In 12,8 Sekunden schafft man die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist mit 168 km/h angegeben. Allerdings ist der Verbrauch recht hoch. Im Durchschnitt fließen 6,2 Liter durch die Leitungen und selbst mit der Start-Stopp-Automatik sind es noch 5,9 Liter. (CO2-Ausstoß: 147 und 136 g/km) Mit dem großem Benziner mit 92 kW/125 PS ist man zwar flotter unterwegs, doch zeigt sich der Motor ebenfalls durstig. (Spitze: 182 km/h, Verbrauch: 6,7 bzw. 6,2 Liter, 155 und 144 g/km) Wer will, kann für diesen Motor statt der Fünfgang-Handschaltung eine Vierstufen-Automatik ordern. Für Vielfahrer sind die beiden Diesel mit 66 kW/90 PS und 94 kW/128 PS interessant. Sie sind an eine Sechsgang-Schaltung gekoppelt. Die Verbräuche mit 4,7 (4,5) und 4,9 (4,5) Liter sind jedoch auch nicht überragend.

Ab 13.990 Euro steht der Venga beim Händler. Die Betonung liegt jedoch auf ab. Denn ab Werk ist zwar eine umfangreiche Sicherheitsausstattung mit an Bord, aber ein Radio oder eine Klimaanlage gibt es erst ab dem zweiten Komfortniveau, das knapp 1.600 Euro mehr kostet. Die Start-Stopp-Automatik steht mit 300 Euro in der Liste. Der kleine Diesel startet ab 15.750 Euro. Pluspunkt ist jedoch die siebenjährige Garantie, die Kia auf den Mini-Van gewährt.

Text: Elfriede Munsch
Fotos: Elfriede Munsch/Kia

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