Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Wer in diesen vorweihnachtlichen Tagen mit seinem Auto in die Stadt fährt, um sich dem alljährlichen Konsumterror für das Weihnachtsfest zu unterjochen, der wünscht sich wahrscheinlich am liebsten vom Christkind eines: einen Parkplatz, den man einpacken und überall hin mitnehmen kann. Im Ernst, liebe Leserinnen und Leser, die Blechlawinen, die derzeit auf die im vorweihnachtlichen Glanz erstrahlenden Parkhäuser zurollen, machen unser urbanes Problem in den Ballungszentren deutlich. Das Recht auf persönliche Mobilität, symbolisiert und auch garantiert durch das Automobil, stößt irgendwann an seine natürlichen Grenzen. Die Industrie hat durch viele so genannte City-Cars diesen Umständen Rechnung getragen. Fahrzeuge, die immer kompakter werden, vielfach nutzbar, mit großem Innenraum auf kleinsten Ausmaßen, dazu mit immer weniger Verbrauch und Schadstoff-Ausstoß: In diese Richtung werden deutsche Hersteller und Importeure auch in den nächsten Jahren forschen und produzieren. Und das ist gut so.

Wenn Sie in der nächsten Woche, liebe Leserinnen und Leser, das Fest der Liebe schadlos überstanden haben sollten, werden viele von Ihnen in den Winterurlaub aufbrechen. Der alljährlich zwischen den Jahren stattfindende Einfall der Teutonen in Alpen, Vogesen, Schwarzwald oder in den deutschen Mittelgebirgen führt nicht nur an den Zielorten, sondern oft auch – je nach Witterung – zu Verkehrsbedingungen, die nicht eben dazu geeignet sind, das Nervenkostüm der Anreisenden zu beruhigen.

Um zumindest wettertechnisch für den Urlaub, der ja Ruhe und Entspannung bringen soll, gerüstet zu sein, sollten sie und Ihr Fahrzeug den Minimalanforderungen genügen. Die da heißen: (natürlich) intakte Winterreifen, aber auch Schneeketten. Wer nämlich an seinem Ort plötzlich das blaue Schneeketten-Schild, das zum ultimativen Überziehen der Stahlfüße auffordert, sieht, der sollte nicht nur Ketten dabei haben, sondern auch wissen, wie man die Dinger aufzieht. Ansonsten wird das vor Ort richtig teuer, denn auch hier bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Vielleicht machen Sie zu Hause einmal ein paar Trockenübungen, um die Ketten aufzuziehen.

Im Ernstfall sollte rechtzeitig ein Parkplatz angesteuert werden, um die Ketten möglichst auf ebener Fläche und nicht in Hanglage montieren zu müssen. Handschuhe, eine Warnweste und eine wasserfeste Matte sollten dafür im Kofferraum immer parat liegen. Nach höchstens 100 gefahrenen Metern muss dann auf jeden Fall zunächst einmal überprüft werden, ob die Ketten auch richtig sitzen, denn sie brauchen etwas Bewegungsspielraum. Sitzen die Ketten zu locker, kann das Radhaus beschädigt werden, sitzen sie zu fest, dann leidet die Beschaffenheit des Reifes darunter. Daher ist es wichtig, beim Kauf auf die Passform, die Reifenbreite und -höhe sowie den Felgendurchmesser zu achten.

Und schließlich, um mein heutiges Angebot unter dem Motto O du fröhliche zu komplettieren, noch eine weitere frohe Botschaft am Vorabend des vierten Advent: Auch wenn das Auto zu Weihnachten streikt, man kann sich auf die ADAC-Pannenhilfe verlassen. Denn auch an den Feiertagen sind die Gelben Engel auf den Straßen unterwegs. Die ADAC-Pannenhilfe ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0180/2 22 22 22 aus dem Festnetz und per Handy über die 22 22 22 erreichbar. Im vergangenen Jahr waren sie an den Weihnachtstagen circa 24.000-mal im Einsatz.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, im vorweihnachtlichen Autostress die nötige Ruhe, Umsicht und Besinnlichkeit. Lassen Sie sich von Weihnachten und seinen Vorboten nicht konsum-terrorisieren. Und vielleicht haben Sie ja dieses Mal Glück und es liegt doch ein mobiler Parkplatz zum Mitnehmen unter dem Tannenbaum.

Ihr Jürgen C. Braun

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