Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Im Oktober war ich auf einem Termin von Volkswagen, bei dem die Wolfsburger ihre Bluemotion-Modelle für die Reihen Polo, Golf und Passat vorstellten. Dabei handelt es sich um besonders sparsame und schadstoffarme Automobile, die aufgrund einer gebündelten Vielzahl verschiedener Technologien das erreichen sollen, was sich VW, immerhin Europas größter Autobauer, selbst auf die Fahnen geschrieben hat: Wir wollen der weltweit sauberste Anbieter von Fahrzeugen sein, was den Verbrauch und den Schadstoffausstoß unserer Modelle angeht.

Daran musste ich jetzt denken, als in dieser Woche die Berichte und Nachrichten über den Weltklimagipfel in Kopenhagen durch die Gazetten geisterten und über den Bildschirm flimmerten. Es gibt wieder mal viel Trara und Brimborium um dieses Treffen der selbst ernannten Klimaschützer weltweit. Sicher, die USA haben jetzt die legalen Maßnahmen dafür geschaffen, dass Präsident Obama seine hehren Absichten in Sachen Klimaschutz schneller und umfangreicher angehen kann, als dies angesichts der bisherigen Gesetzeslage in den USA noch der Fall gewesen war. Ob jedoch am Ende vielleicht bei dieser Konferenz mehr herauskommt, als nur gegenseitige Absichtserklärungen und Beteuerungen, das Weltklima retten zu wollen, bleibt fraglich.

Und noch was zum Thema Spekulation, was in dieser Woche hoch kochte: Jetzt soll Nick Reilly, der zunächst lediglich als vorübergehender Trouble Shooter von General Motors nach Europa abkommandiert worden war, doch Chef von Opel auf dem alten Kontinent bleiben. Opel und das britische Pendant Vauxhall wolle er langfristig in eine sichere Zukunft führen, ließ der neue Europa-Chef mitteilen. Wie er diesen Weg beschreiten wird, darüber darf zumindest gerätselt werden. Ob eine sichere Zukunft für die beiden Unternehmen auch eine sichere Zukunft für die meisten der Arbeitnehmer bedeutet: das muss erst noch unter Beweis gestellt werden.

Auch bei dieser Pressemeldung aus dem Hause Opel dachte ich an ein persönliches Erlebnis mit einem der weltweit anerkanntesten Automobil-Manager der vergangenen Jahrzehnte zurück: Es geht um GM-Urgestein Bob Lutz. Statt um den Bereich Marketing soll sich der 77-Jährige nun um das Ressort Design und Neuentwicklungen kümmern. Lutz war schon einmal Entwicklungschef. In dieser Zeit hat er sich speziell in Deutschland aber wenige Freunde gemacht. Opelaner werfen ihm vor, er sei mitverantwortlich dafür, dass sich die Marke zu langsam weiterentwickelt habe.

Lutz traf ich vor einigen Jahren bei einem Termin in München. Er war ein völlig umgänglicher Typ. Als ich ihn um ein Interview für unser KÜS magazin bat, war das gar keine Frage für ihn, sich die Zeit dafür zu nehmen. Man sieht, auch eine noch so hochrangige internationale Stellung als Manager muss nicht unbedingt bewirken, dass man nicht mehr weiß, wo man herkommt. Die Geschichte mit Bob Lutz gehörte dann auch zu den Highlights unseres KÜS magazins.

Wenn auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch einiges zu spekulieren haben, dann tun sie es. Aber spekulieren Sie nicht, ob Sie sich am Wochenende etwas Schönes gönnen wollen. Tun Sie es einfach. Sie werden sehen, es lohnt sich.

Ihr Jürgen C. Braun

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