Essen Motor Show: Zwiespältiges Fazit bei Europas größtem PS-Spektakel

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In den Essener Messehallen ging am Sonntagabend die 42. Auflage der Essen Motor Show, eine der weltweiten größten Tuning-Veranstaltungen, zu Ende. Auch in Essen setzte sich fort, was sich schon bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September in Frankfurt am Main angedeutet hatte. Die Finanzkrise setzt sich von den Herstellern nahtlos in die Tuningszene fort. Weniger Aussteller, weniger Ausstellungsfläche und dann noch im nächsten Jahr mit der Ruhrgebiets-Premiere der Tuningworld Bodensee eine Konkurrenz im eigenen Haus vor Auge. Die Aussichten könnten rosiger sein, doch die Essen Messen GmbH als Veranstalter gab sich dennoch optimistisch.

Die Messe habe ihre Bedeutung als Europas größte Tuningshow erneut unterstrichen, sagte Messechef Frank Thorwirth am Sonntagabend. Die Rückbesinnung auf die Wurzeln als internationale Sport- und Rennwagenausstellung sei vom Publikum angenommen worden, sagte Thorwirth. Insgesamt passierten an den zehn Ausstellungstagen 310.000 Besucher die Tore zu den zwölf Hallen und zum Freigelände. Der Dialog mit Branchenvertretern aus allen Bereichen zeige, so Thorwirth, dass die Neuausrichtung positiv angenommen werde. Mit der deutlicheren Betonung der Bereiche Tuning, Motorsport, sportliche Serienfahrzeuge und Classics stoße man auf spürbare Zustimmung.

Auch von den Herstellern habe es im Verlauf der Messe deutliche Signale gegeben, Essen in Zukunft wieder als Plattform ihrer sportlichen Aktivitäten und Attraktionen sowie der für private Motorsportler gebauten Plattformen zu nutzen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so der Essener Messechef weiter, sei man mit der Resonanz des von Ausstellern aus 30 Ländern initiierten PS-Spektakels durchaus zufrieden. Wie schon in den vergangenen Jahren waren die Mehrzahl der Besucher vorwiegend junge Autofahrer, die am Motorsport interessiert sind. Deshalb wolle die Essen Messe GmbH im nächsten Jahr den sportlichen Teil der Ausstellung noch mehr akzentuieren. Die Messe solle im nächsten Jahr mit einem spektakulären Outdoor-Event als erstem Höhepunkt eröffnet werden.

Das Schmuddelimage, das der Szene anhaftet, soll künftig der Vergangenheit angehören. Von der Präsentation mittels barbusiger Mädchen wollen wir uns deutlich abgrenzen, sagt Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen. Wichtiger sei ihm, den Zusammenhang zwischen Tuning und Sicherheit aufzuzeigen. Auch die KÜS leistete mit zwei Prüfingenieuren am Stand der Aktion TUNE IT! SAFE! einen wichtigen Beitrag zum Thema Sicherheit. Der Deutsche, sagte Galinnis, wolle nun mal größtenteils kein Einheitsauto, sondern ein liebevoll aufgewertetes individuelles Automobil haben und ein möglichst sicheres, sollte man hinzufügen.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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