Kfz-Versicherung: Tipps für einen Wechsel

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Aufpassen beim Wechseln der Kfz-Versicherung

Versicherungskunden, die mit ihrer Autopolice zu einem günstigeren Anbieter wechseln wollen, können das noch wenige Tage tun. Allerdings dürfte es im Tarif-Dschungel schwer fallen, den wirklich besten und preiswertesten zu finden. Unterstützung versprechen die zahlreichen Kfz-Versicherungsvergleiche. Viele Assekuranzen versuchen gerade in diesen Wochen, mit neuen Tarifen und Bedingungen Kunden zu gewinnen.

Doch ein Wechsel will gut überlegt sein, da billig nicht immer gut ist. Zuerst sei zu prüfen, ob der neue Versicherer den Vertrag im selben Umfang akzeptiert wie der aktuelle Anbieter. Denn bei Teil- und Vollkasko dürfen Versicherer Verträge auch ablehnen. Wenn dann gekündigt wird, unbedingt den Eingang des Schreibens schriftlich bestätigen lassen. Wird die Zeit knapp, ist die Kündigung per Einschreiben ratsam. Ein weiteres wichtiges Kriterium: Den Vertrag exakt lesen, besonders das Kleingedruckte. Die Neuwertentschädigung bei Totalschaden oder Diebstahl sollte mindestens für sechs, besser zwölf Monate und mehr sicher sein. Bei der Haftpflicht ist eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro ein absolutes Muss.

Auch das ist zu beachten: die freie Auswahl der Werkstatt. Bei einer vereinbarten Werkstattbindung überlässt der Kunde die Schadenregulierung der Versicherung, was Kulanzleistungen und verlängerte Garantiefristen gefährden kann.

Die deutschen Versicherer bleiben auf Wachstumskurs und steigern auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Prämieneinnahmen. Nach Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet die Branche ein Beitragsplus von 3,1 Prozent, nach einem Wachstum von einem Prozent im Vorjahr. Die deutschen Versicherer rechnen in diesem Jahr mit Prämieneinnahmen von insgesamt 169,6 Milliarden Euro.

Während die Schaden- und Unfallversicherer 2008 noch eine Ergebnisverbesserung erzielten, trübten sich die Geschäftsaussichten für 2009 spürbar ein. Die marktweite Combined Ratio, also die Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung, dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Prozentpunkte auf rund 97 Prozent verschlechtern. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass die Schaden- und Unfallversicherer 2009 wie im Jahr zuvor mit fast stagnierenden Beitragseinnahmen rechnen.

Die Prämieneinnahmen der Kraftfahrtversicherer werden im fünften Jahr in Folge sinken. Für 2009 ist auf Grundlage der Halbjahreszahlen ein Rückgang der Beitragseinnahmen um 1,5 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro zu erwarten. 2008 betrug das Minus noch 2,1 Prozent. Auf der Schadenseite wird sich die Belastung der Voll- bzw. Teilkaskoversicherung voraussichtlich deutlich um 2,5 Prozent auf sechs Milliarden Euro bzw. um 13,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro verringern. 2008 litten beide Sparten noch unter außergewöhnlich hohen Belastungen durch Hagelschäden.

Für die Kfz-Haftpflichtversicherung rechnet der GDV mit einem leichten Anstieg der Schadenbelastung um 0,5 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro. Insgesamt dürfte sich 2009 die Schadenbelastung der Kraftfahrtversicherer auf etwa 19,3 Milliarden Euro belaufen. Das wäre ein Rückgang um 1,3 Prozent.

Text und Foto: Erwin Halentz

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