Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Wenn es so allmählich auf das Jahresende zugeht, werden in der Automobilbranche die großen Auszeichnungen verliehen. Quer durch die Industrie werden dann die besten Exponate gekürt. Das Auto des Jahres in den verschiedensten Kategorien, die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter des Jahres, die Sparidee des Jahres für das Unternehmen, oder was auch sonst auch immer. Am Anfang der Woche kam uns eine Meldung auf den Schreibtisch geflattert, wonach der neue Opel Astra bei der Wahl zum Auto des Jahres 2010 noch gut im Rennen liege. Nun mag man von solchen Preisen und Auszeichnungen ja halten, was man will. Stutzig gemacht hat mich nur die Jahresangabe 2010. Irre ich mich, oder schreiben wir nicht noch das Jahr 2009 und ist nicht auch der Opel Astra in besagtem Jahr, das noch etwa sechs Wochen vor sich hat, auf den Markt gekommen?

Ich habe mich einmal beim Absender dieser Mail erkundigt, einer allseits bekannten Agentur in der Szene, warum man eigentlich in jedem Jahr ein Auto des Jahres kürt, das noch gar nicht begonnen hat, und nicht etwa das Auto des eben zu Ende gehenden Jahres. Die Antwort, die man mir darauf gegeben hat, war von erschütternder Naivität und ebenso großer Bedeutungs- wie Ahnungslosigkeit. Das ist schon immer so gewesen war die lapidare Feststellung, die man mir auf meine Anfrage hin mitgeteilt hat. Das ist in etwa so, als holte ich mir im Herbst des laufenden Jahres bereits die Frühkartoffeln für das kommende Jahr beim Bauern ab – und nähme auch noch gleichzeitig die Milch von Kühen mit, die – genau besehen – noch nicht Kälbchen sind. Das Kälbchen-Stadium noch nicht einmal erreicht haben.

Wie immer dem auch sei, der neue Opel Astra gehört zu den sieben Finalisten, unter denen die 59-köpfige Jury den diesjährigen Gewinner, der den Namen des nächsten Jahres trägt, kürt. 33 Neuerscheinungen haben sich um den renommiertesten europäischen Automobil-Titel beworben, sieben Fahrzeuge kamen in die engere Wahl. Erst am 30. November wird bekannt gegeben, welchem Fahrzeug die Juroren – Auutomobiljournalisten aus 23 europäischen Ländern – den Zuschlag gaben. Es gibt dann einen Gesamtsieger.

Bewertet werden dabei unter anderem das Design, Komfort, Sicherheit, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit, Bedienungsfreundlichkeit und Funktionalität, Fahrerzufriedenheit aber auch der Preis. Auch technische Innovationen und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis fließen in die Beurteilung mit ein.

Für Sie, persönlich, liebe Leserinnen und Leser, hoffe ich, dass Sie Ihr Auto des Jahres Ihr eigen nennen und es folglich auch in diesem Jahr mit Spaß und Wirtschaftlichkeit, mit dem Gefühl, sicher unterwegs zu sein, gefahren haben. Weil Sie Ihr eigenes Auto des Jahres fahren und damit sehr zufrieden sind.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende,

Ihr Jürgen C. Braun

Scroll to Top