Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Im Laufe eines Jahres berichten wir Autojournalisten von vielen Terminen, von neuen Fahrzeug-Präsentationen, von technischen Innovationen, von Workshops oder auch von motorsportlichen Ereignissen. Anfang dieser Woche war eine besonders interessante Veranstaltung darunter, die zwar auch mit der Vorstellung neuer Fahrzeuge einherging, die aber auch einen perspektivisch weit reichenden Blick in die persönliche Mobilität der nächsten Jahre und Jahrzehnte warf. Im Hinblick auf Energie-verbrauch und Abgasemissionen wird eindeutig auf den Verbrennungsmotor als Antriebsquelle gesetzt.

Blue Motion nennt Europas größter Automobilhersteller Volkswagen seine Kampagne, mit der er die Baureihen Polo (ab Januar), Golf und Passat ausrüstet. Auf dem Weg, dem selbst ernannten Anspruch des saubersten Autoherstellers der Welt gerecht werden zu wollen, haben die Wolfsburger ein Bündel von Maßnahmen geschnürt, das in der Tat verblüffende Effektivität erzielt. Dazu gehört die Formgebung des Autos, dazu gehören spezielle Reifen, die Start-Stopp-Technologie, Schaltpunktanzeigen und weitere Maßnahmen. So werden beim Verbrennungsmotor völlig neue Möglichkeiten erkennbar, was Verbrauch und Emissionen (also insgesamt: Umweltfreundlichkeit) angeht. Wer, wie ich an diesem Tag selbst erlebt hat, wie man einen Golf völlig entspannt und mit normalen Fahrverhalten mit einem Wert von weniger als vier Liter Diesel auf 100 Kilometer pilotiert, der sieht etliche sogenannte perfekte Zukunftslösungen aus einem anderen Blickwinkel.

Ingenieure und kluge Designerköpfe haben heute noch ein klar erkennbares Problem mit der Schaffung der persönlichen Mobilität von morgen. Der Weg zum emissionsfreien Auto ist noch lang und beschwerlich. Es gilt nicht nur, entsprechende Antriebsquellen zu schaffen, sondern auch dafür zu sorgen, dass elektrische- oder Wasserstoff-Energie wieder verwertbar gemacht werden kann. Und dies zu einem für den Kunden zumutbaren und akzeptablen Preis. Sicherlich, die höchsten Anforderungen an den Umweltschutz, schwindende Erdölmengen und das Aufblühen vieler Schwellenländer stellen die gesamte Auto-Industrie vor neue und große Herausforderungen.

Der Weg zum täglichen Umgang mit einem Auto, das keine gesundheitsschädlichen Abgase in die Luft schleudert und mit ausschließlich wiederverwertbarer Energie bewegt werden kann, ist noch sehr weit. Das haben nicht nur Lösungsvorschläge ergeben, die im Mittelpunkt der Internationalen Automobilausstellung 2009 in Frankfurt am Main standen. Es gibt noch keine künftige Technologie, die bereits heute serienreif für den Einsatz im Massenmarkt individueller Mobilität ist. Wer so etwas unterschwellig suggeriert oder gar verspricht, der handelt nicht nur falsch, sondern auch verantwortungslos.

Gerade deshalb sind Lösungspakete wie die Blue Motion-Technologie von Volkswagen ganz entscheidende Meilensteine, persönliche Mobilität von heute auf dem Weg in die Zukunft nachhaltig zu sichern. Kampagnen, die übrigens nicht nur Volkswagen, sondern auch andere Hersteller (etwa Mercedes-Benz mit Bluetec oder BMW auf dem Gebiet der Wasserstoff-Forschung) propagieren. Der Vorsatz, vorhandene fossile Energie so effizient wie möglich zu nutzen und mit deren Verfügbarkeit so fürsorglich und vorsorglich wie möglich zu verfahren, ist deshalb der einzig mögliche weiche Weg in eine Welt individueller Mobilität, die nachfolgenden Generationen vorbehalten bleiben wird.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen an der Schwelle vom Goldenen Oktober zum tristen November ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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