Schauplatz Nürburgring: DTM bald wieder mit BMW?

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Von den vielen Freunden des Motorsports wird sie gerne auch als Formel 1 mit Dach bezeichnet: Wie dem auch sei: Fest steht, die Deutsche Tourenwagenmasters (DTM) ist nicht nur die spektakulärste Serie ihrer Art weltweit, sie ist auch ein Phänomen, dessen Nachhaltigkeit ebenso verblüffend wie offenbar unverwüstlich ist. Denn nur zwei deutsche Premium-Hersteller, nämlich Audi und Mercedes-Benz, sorgen für die Pace bei den atemberaubenden Tourenwagen, deren Performance auf (allerdings kaum noch zu erkennenden) Straßenfahrzeugen beruht: Der Mercedes C-Klasse und des Audi A4. Am Wochenende treffen sich Tradition und modernste Tourenwagen-Technik in der Eifel: Auf dem Nürburgring findet der sechste von insgesamt zehn Läufen der gut 500 PS starken Hochleistungs-Boliden statt.

Dass mit Mercedes-Pilot Garry Paffet und Ex-Meister Matthias Ekström (Audi) zwei Piloten mit verschiedenen Autos gleichauf (jeweils 28 Punkte) in das Rennen in der Eifel gehen, trägt auf jeden Fall mit zur Steigerung der Spannung bei. Zumal der amtierende Meister Timo Scheider (ebenfalls Audi) nur einen einzigen Punkt dahinter rangiert. Doch bevor die ersten Fahrzeuge am Freitag zum Rollout auf die Strecke gehen, ist ein anderes Thema der eigentliche Renner: Die mögliche Rückkehr von BMW nämlich in die DTM nach dem angekündigten Rückzug im nächsten Jahr aus der Formel 1.

Bereits in den Jahren 1984 bis 1992 hatten sich die Münchener in der damaligen Deutschen Tourenwagenmeisterschaft, die ebenfalls den Namen DTM trug, fest engagiert. Jetzt machte den Fans ein Satz von BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger offenbar berechtigte Hoffnung auf künftige weiß-blaue Momente in der Königsklasse des Tourenwagensports. Wir haben ganz bewusst von einem Tourenwagenengagement im weiteren Sinne gesprochen, hatte der 52-jährige Manager in München anlässlich der Verkündung des Ausstiegs aus der Formel 1 erklärt. Vorausgegangen war dabei die Frage, ob ein erneutes DTM-Engagement seines Unternehmens denkbar sei?

Sinn machen würde angesichts des Modellkatalogs der Münchener eine solche Offensive schon: Denn seit den Golden Sixties, den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, ist das Haus BMW ohne Unterlass im äußerst lukrativen Tourenwagen-Kundensport an vorderster Front mit dabei. BMW ist herzlich willkommen. Wir freuen uns über jeden kompetenten Konkurrenten. Wir sind dabei, die DTM neu zu strukturieren. Eine Rückkehr von BMW zur Saison 2011 ist sicher möglich. Aber ich will nicht spekulieren, sah Mercedes-Sportchef Norbert Haug Chancen diesbezüglich eine positive Entwicklung. Das neue Regelwerk für 2011 sieht zwar eine Kosten-Reduzierung vor, aber auch eine technische Ausgestaltung, die den höchsten Ansprüchen im Bereich des Tourenwagensports genügt. Damit soll die finanzielle und technische Basis geschaffen werden, um möglichst vielen Herstellern einen Einstieg in die werbewirksame Serie schmackhaft zu machen. Ähnlich wie Haug sieht es auch Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich: Wir würden uns über einen Konkurrenten BMW freuen. Das würde der Serie mit Sicherheit einen weiteren zusätzlichen Reiz verleihen.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Bernhard Schoke

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