Erste Erfahrungen: Opel Insignia OPC

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Wer hätte das gedacht? Bei allem Hin und Her über die Zukunft des Traditionsunternehmens haben die Opel-Ingenieure noch Zeit gefunden, die Mittelklasselimousine Insignia in einen rasanten Kracher zu verwandeln. Nicht, dass man bei Opel mit dem bisherigen Insignia-Modellen unzufrieden wäre – ganz im Gegenteil. Egal ob Limousine oder Sportstourer (Kombi): Der Vectra-Nachfolger kommt bei der Kundschaft so gut an, dass in Rüsselsheim Sonderschichten gefahren werden, um die hohe Nachfrage bedienen zu können.OPC Opel Perfomance Center steht für die werkseigene Tuningschmiede, die Opel-Fahrzeugen in gar nicht brave Renner verwandelt. Zum zehnten Geburtstag erweitert der Insignia OPC mit 239 kW/325 PS ab Herbst als schnellster Serien-Opel das Angebot.

Herzstück ist der 2.8 Liter große V6-Turbo-Benziner. Dieser leistet schon im Normalfall 191 kW/260 PS. Nach Handanlegung der OPC-Entwickler stehen nun 239 kW/325 PS zum Abruf bereit, dazu gibt es ein bärenstarkes Drehmoment von 435 Newtonmetern. In nur sechs Sekunden spurtet der Insignia von 0 auf 100 km/h, für den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h benötigt er im fünften Gang 7,1 Sekunden. Der Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h elektronisch begrenzt. Soweit die Theorie: In der Praxis heißt das, einsteigen, ersten Gang einlegen, losfahren, schnell hochschalten und mit einem lauten Yabadabadoo sich der Beschleunigungskraft hingeben. Nicht nur im Geradeaus-Lauf zeigt der OPC seine Stärken, sondern man kann mit ihm durchaus um die Ecken wedeln. Zu dem guten und sicheren Fahrgefühl trägt der adaptive 4×4-Allradantrieb samt elektronischer Mitten- und Hinterachsdifferenzialsperre bei, der erstmals in einem OPC Modell zum Einsatz kommt. Außerdem haben die Ingenieure die Vorderradaufhängung überarbeitet und verfeinert. Die Lenkung wird weitgehend von störenden Krafteinflüssen entkoppelt, das Auto bekommt mehr Grip. So merkt man kaum, dass das Fahrzeug 1,8 Tonnen auf die Waage bringt. Drei Fahrwerksprogramme stehen dem Fahrer per Knopfdruck zur Auswahl, je nachdem ob er gemütlich mit Kind und Kegel zum sonntäglichen Ausflug unterwegs ist oder ob er Manuel Reuters Fahrstil kopieren möchte. Mit Aktivieren der OPC-Taste wird die Lenkung noch direkter, das Gaspedal spricht schneller an und das Fahrwerk schaltet in den Hochleistungsmodus. Und als Schmankerl sind die Zifferblätter dann rot illuminiert. Für den richtigen Sound wurde zudem die Auspuffanlage optimiert und die Akustik-Ingenieure durften neue Mittel- und Endschalldämpfer entwickeln. Da bei dieser PS-Zahl nicht nur das Beschleunigen ein Thema ist, verzögern groß dimensionierte Brembo-Bremsen. Nutzt man den OPC-Bonus, steigt natürlich nicht nur der Fahrspaß, sondern auch der Verbrauch. Der Durchschnittswert von 11,4 Litern (197 g/km) ist dann nicht erreichbar.

Optisch unterscheidet sich der Insignia OPC von seiner Verwandtschaft durch die säbelzahnartigen Lufteinlässe in der Kühlermaske, die Seitenschweller, der integrierte Heckspoiler und die serienmäßigen 19-Zoll-OPC-Räder. Im Inneren sorgen Recaro-Vordersitze mit vierfach einstellbarer Lordosenstütze und Sitzflächenverlängerung, ein dunkler Dachhimmel, ein spezieller Schalthebel und ein unten abgeflachtes Sportlenkrad für den sportiven Eindruck. Trotz aller Sportlichkeit ist der Insignia OPC alltags- und familientauglich. Das Platzangebot ist nicht eingeschränkt.

Ab 44.900 Euro steht der Sportler als Stufenheck beim Händler. Der beliebte Kombi startet ab 46.375 Euro.

Text: Elfriede Munsch

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