Erste Erfahrungen: Toyota Prius 2009

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Die Entwickler in der Automobilbranche verwenden schon seit einigen Jahren viel Gehirnschmalz darauf zu erkunden, wie denn unsere zukünftige Mobilität aussehen könnte. Wie fahren wir übermorgen? Und womit? Und fahren wir überhaupt noch? Die unterschiedlichsten Szenarien werden für die Jahrzehnte nach 2030 entworfen. Sicher ist nur, dass das knapper werdende Erdöl nicht mehr als wichtigster Energiespender für den Vortrieb in Frage kommt. Doch bis Wasserstoffautos oder Elektrofahrzeuge flächendeckend und effizient zur Verfügung stehen, fließt noch viel herkömmlicher Treibstoff in die Autotanks.

Wer trotzdem verbrauchsgünstig und emissionsarm unterwegs sein möchte, kann dies aber bereits heute tun. Immer mehr Hersteller bieten Fahrzeuge an, die mithilfe von modernen Motoren und ausgefeilter Technik deutlich weniger durstig sind. Ein Urgestein in Sachen Verbrauchsoptimierung ist ein Hybrid-Fahrzeug, der Toyota Prius. Als der erste Prius 1997 in Japan debütierte, konnten sich die meisten Autofahrer (und Hersteller) nicht viel unter dieser Technik vorstellen. 12 Jahre und 1,3 Millionen verkaufte Einheiten später zweifelt kaum noch jemand an den Sparpotential und der Zuverlässigkeit des Japaners.

Waren die vorherigen zwei Generationen für den europäischen und besonders für den deutschen Geschmack etwas schwächlich motorisiert, ist die Systemleistung mittlerweile auf 100 kW/136 PS gestiegen. Als Verbrennungsmotor agiert ein 1,8-Liter Benziner mit 73 kW/99 PS. Der Elektromotor leistet maximal 60 kW. So fühlt sich das Fahren mit dem Prius deutlich spritziger an – zumindest im Vergleich zu den vorigen Modellen. Obwohl der Hybrid nun tatsächlich eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreicht und den Standardspurt in immerhin 10,4 Sekunden bewältigen kann, ist er weder ein Sportler noch weckt er Emotionen.

Beim Prius steht nicht der Fahrspaß an erster Stelle, sondern der Tankspaß. Schließlich gibt Toyota einen Durchschnittsverbrauch von nur 3,9 Litern (89 g/km) an. Kein schlechter Wert für eine fünfsitzige und 4,46 m lange Limousine. Vorausgesetzt man hält sich mit dem Gasfuß zurück, beschleunigt sanft und aktiviert den Eco-Modus, sorgt das komplexe Antriebssystem mit Unterstützung des Elektromotors für sparsame Ergebnisse. Bei ersten Testfahrten auf schwedischen Straßen ließen sich Verbräuche von vier bis fünf Litern ohne besondere Anstrengungen erzielen. Besonders im Stadtverkehr kann der Prius seine Vorteile ausspielen, da hier rein elektrisch gefahren werden kann. Zwar sind es maximal zwei Kilometer und die Geschwindigkeit darf 45 km/h nicht übersteigen, aber für die Wegstrecken zwischen zwei Ampelstopps reicht es. Die Energie beim Bremsen wird zur Aufladung der Batterie genutzt. Als Speichermedium fungiert wie gehabt eine Nickel-Metallhydrid-Batterie, die allerdings deutlich leichter und kleiner geworden ist als bei den Vorgängern. Dieser Schrumpfungsprozess kommt dem Kofferraumvolumen zu Gute, das nun alltagstaugliche 445 Liter ausweist. Klappt man die Rückenlehnen um, steigert sich der Wert auf 1.120 Liter.

Das Platzangebot im Prius kann sich ebenfalls sehen lassen. Das Interieur ist ansprechend gestaltet. Das eine oder andere Kunststoffelement am Armaturenbrett könnte allerdings formschöner und qualitativ hochwertiger wirken. Dank des serienmäßigen Head-Up-Displays kann der Fahrer alle wichtigen Informationen einfach in seinem Blickfeld auf der Windschutzscheibe ablesen. Ansonsten informiert der Bordcomputer anschaulich mit animierten Diagrammen über Verbrauch, Ladezustand der Batterie und über alle weiteren Vorgänge im Hybridsystem.

Ab 24.950 Euro steht der Prius seit Ende Juni beim Händler und ist damit 550 Euro preiswerter als die Einstiegsvariante des Vorgängers – und das bei besserer Ausstattung. Schon die Basisversion verfügt jetzt über Leichtmetallfelgen, eine Klimaautomatik, ein CD-Radio und über das Head-Up-Display. Die Sicherheitsausstattung ist wie bei Toyota üblich komplett. Natürlich kann der Kunde in den zwei höheren Ausstattungsversionen mehr Geld für Komfort und für weitere Optionen wie beispielsweise das radargestützte Pre-crash-System (1.700 Euro) oder ein Solar-Schiebedach (1.000 Euro) investieren.

Text: Elfriede Munsch

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