Erste Erfahrungen: Peugeot 3008

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Es gibt sie also doch noch, die Lücke in der Lücke. Die Nische in der Nische. Und wer hat sie erfunden, oder besser gesagt entdeckt und besetzt? Nein, diesmal nicht die Schweizer. Die Franzosen waren es. Die von Peugeot nämlich, die mit dem Löwen vorne drauf auf ihren Autos. 3008 heißt das Fahrzeug, das alles andere als ein Lückenbüßer, sondern eher so etwas wie eine Eier legende Wollmilchsau ist. Ein Mix aus verschiedenen Fahrzeuggattungen, von jedem Etwas und doch nichts richtig. Es sei denn, etwas ganz Neues. Und danach sieht es tatsächlich aus.

Nach dem Geländewagen 4007 geht Peugeot mit dem 3008 erneut in bisher eher artfremdes Terrain, denn die Stärken des französischen Marktführers liegen eher im Bereich von Kompakt- und Mittelklasse-Fahrzeugen oder als anerkannter Hersteller von Coupé-Cabriolets. Der 3008 ist so eine Art geräumiger Kompakt-Van mit SUV-Eigenschaften, oder vielleicht auch ein SUV-Kombi mit geräumigen Kompakt-Van-Eigenschaften. Hä? Egal, wie auch immer: seine Erbauer haben sich jedenfalls was dabei gedacht, als sie dieses Konzept in die Tat umsetzten, und, siehe da: es ist gelungen.

Fahrzeuge, die das Beste vom Guten in sich vereinen, nennt man in der Regel Crossover. Und da auch die Franzosen nach langem, aber vergeblichem, Durchforsten ihrer Muttersprache dort keinen treffenderen Begriff für diesen Anglizismus fanden, behielten sie ihn einfach bei. Auch für den 3008, der sich die Plattform mit dem 308 teilt, den Peugeot aber auch gerne und voller Stolz als Eroberungsfahrzeug bezeichnet. Neue Kunden soll er gewinnen. Kunden, deren Vorstellungen bis dato von keinem Konkurrenten so recht erfüllt werden konnten. Peugeot-typisch ist das weit aufgerissene Löwenmaul, hinzu kommen die seitliche Kombi-Charakteristik, aber auch eine sehr schräg gestellte, eher limousinenhafte, Frontscheibe.

Autos dieser Art sind schon insofern begehrenswert, weil sie förmlich zum Einsteigen einladen. So auch der Peugeot 3008: Bequeme, hohe Sitzposition, mit respektvollem Abstand des Unterbodens zur Straße. Hinzu kommen jede Menge Platz im Innenraum, wie auch ein kostenloses Gesellschaftsspiel, das sich Sitzlehnen umklappen, Stühle verrücken und Böden umstülpen nennt. Der Innenraum des Peugeot 3008 lässt sich in der Tat kinderleicht von Wunsch in Wirklichkeit verwandeln. Dabei fährt er sich trotz des hohen Schwerpunktes durchaus mit Limousinen-Qualitäten. Dazu haben die Ingenieure an der Hinterachse gearbeitet und einen dynamischen Wankausgleich herbeigeführt. Dieser ist durchaus für das Fahrzeug gedacht, und nicht etwa für den Fahrer, wenn der ein paar Bier getrunken hat und sich verbotener Weise noch hinter das Lenkrad setzt!

Außerdem lässt sich das Auto mit Hilfe einer einstellbaren Traktionshilfe namens Grip Control den aktuellen Bodenverhältnissen anpassen. Ob bei Ausarbeitung und Umsetzung dieses Systems Wetterman Jörg Kachelmann und Kolleg(inn)en im Hintergrund mitgewirkt haben, ist leider nicht bekannt. Dennoch glänzt der Multi-Löwe mit speziellen Einstellungen für Schnee, Schlamm, Sand oder auch ganz normalen Untergrund. Zur serienmäßigen Ausstattung gehören die elektronische Feststellbremse, ESP, eine elektronische Bremskraftverteilung und ein Antischlupfprogramm namens ASR.

Angeboten wird der Peugeot 3008 ab Anfang Juni in drei Ausstattungen und mit drei Motorisierungen, die die Euro-5-Norm erfüllen. Ein Zweiliter-Diesel mit 150 PS sowie zwei Benziner mit jeweils 1,6 Liter Hubraum und wahlweise 120 oder 156 PS. Die Grundausstattung Tendance fängt bei 21.500 Euro an. Die Premium-Version gibt es ab 26.500 Euro. Sie beinhaltet auch ein serienmäßiges Panorama-Glasdach. 6.000 Eroberer will Peugeot noch auf den Feldzug in diesem Jahr schicken. Das Zeug für eine erfolgreiche Kampagne hat er jedenfalls.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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