Test-Tour: Opel Insignia 2.0 CDTI 130 PS

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Die in diesen Tagen so arg strapazierte Weisheit, wonach in jeder Krise auch eine Chance liege, hat Opel offenbar wörtlich genommen: Die sichtbare Antwort auf alle Unwägbarkeiten der traditionsreichen Marke ist der Insignia. Ein Fahrzeug das mehr ist als der bloße Vectra-Nachfolger auf einem bisher nicht gekannten qualitativen Premium-Niveau an Ausstattung und Verarbeitung. Wir fuhren den neuen Hoffnungsträger der Rüsselsheimer, der nicht unerheblich weniger als die Abwrackprämien-gepuschten Corsa, Agila und Meriva zur Rettung des Gesamt-Unternehmens beitragen soll, mit einem zwei Liter großen, 130 PS starken, Dieselmotor.

Um es vorweg zu nehmen: Der neue Insignia ist in der Summe seiner Optik und Haptik, seiner Verarbeitung, seiner Fahreigenschaften und auch seiner Ausstattungsmerkmale ein Fahrzeug, das es bei Opel auf diesem qualitativ hohen Niveau noch nicht gegeben hat. Er ist gleichzeitig Auftakt zu einer Produktoffensive, für die Opel bis 2012 neun Milliarden Euro investieren will, um 20 neue Modelle auf den Markt bringen zu können. Mit seiner Außenlänge von 4,83 Meter dokumentiert er bei 1,86 Meter Breite und 1,50 Meter Höhe seine Zugehörigkeit zur gehobenen Mittelklasse. Allerdings hat er in dieser Umgebung ein Manko: Uns kommt die Sicht nach hinten heraus recht eingeschränkt vor. Um dabei kostenspielige Feindberührungen zu vermeiden, sollte man deshalb die Option eines Parkassisstenten für einen Aufpreis: von 645 Euro in Erwägung ziehen.
Der Insignia ist ein gelungener Hingucker, elegant, mit stimmigen Proportionen, viel Coupé-Outfit im Auftritt der Limousine. Dazu ein wirklich rekordverdächtiger CW-Wert von 0,27, der wohl auch mit entscheidend zu einem unserer positivsten Testergebnisse führt: einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Liter Dieselkraftstoff, der auf einer langen Autobahn-Tour eine Reichweite von mehr als 1.300 Kilometern ergab. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h braucht es da nicht, um komfortabel vorwärts zu kommen. Die CO2-Emission beträgt 154 g/km.

Dabei ist der Insignia nicht so straff abgestimmt wie vergleichbare Audi- oder BMW-Modelle, allerdings kann man mit Hilfe eines optionalen Schalters die Fahr-Charakteristik des Wagens verändern. Lange Fahrten mit dem Insignia ermüden nicht, der Wagen rollt komfortabel, dank der auch von der Arbeitsgemeinschaft Gesunder Rücken (AGR) ausgezeichneten Sitze ist der Insignia ein Langstreckenfahrzeug mit viel Komfort und hoher Sicherheitsausstattung. (Front-, Seiten- und Kopfairbags, Stabilitäts- und Traktionskontrolle sind bereits in der Basisversion vorhanden). Zur Grundausstattung des Insignia; der dicht auf die Premium-Klasse auffährt, gehört eine Klimaanlage ebenso wie aktive Kopfstützen, Radio, Wärmeschutzglas und Tagfahrlicht. Zu empfehlen als Option aus unserer Sicht ist das adaptive Fahrlicht, das mit verschiedenen Lichtverteilungen für Stadt, Landstraße und Autobahn aufwartet.Die Innenraum-Gestaltung lässt mit ausgezeichneter Verarbeitungs-Qualität der verwendeten Materialien viel Liebe zum Detail erkennen. Optik und Haptik passen, alles macht einen hochwertigen Eindruck, es sind genügend Ablagemöglichkeiten vorhanden. Und das Kofferraum-Volumen von 530 Liter ist tadellos. Kurz: Der Insignia ist ein durchdachtes Auto mit Wohlfühl-Charakter, mit dem Opel in neue Dimensionen aufbricht. Zumal Opel auch technisch mächtig aufgerüstet hat. Dazu gehören das adaptive Lichtsystem AFL, das sich den aktuellen Fahr- und Wettersituationen anpasst. Zudem kann das neue Opel-Flaggschiff mit Hilfe einer Videokamera Tempolimits und Überholverbote erkennen und dies in den Armaturen optisch wiedergeben.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

Scroll to Top