„Highway Hero März“: Hamburger verhindert Tunnel-Katastrophe

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Ein Alptraum wohl für jeden Autolenker: er fährt in einen Tunnel und bemerkt, dass das eigene Fahrzeug Feuer fängt. Nils Wolf ist es so passiert: er ist mit seinem VW LT Wohnmobil im Hamburger Elbtunnel unterwegs, als er erst einen seltsamen Geruch wahrnimmt und dann auch schon Rauch aus der Schalteinheit aufsteigen sieht. Ich bemerkte aber nicht nur Qualm, sondern auch einen plötzlichen Leistungsabfall und vermutete, dass der Turbolader brannte, schildert Wolf den Vorfall. Weil das Feuer bereits die Bremsleitungen erfasst hatte, zeigte der Tritt auf das Pedal keine Wirkung mehr. Statt nun einfach die Feststellbremse zu ziehen, das Fahrzeug zu verlassen und eine Brandkatastrophe im Tunnel in Kauf zu nehmen, riskiert der Klempner sein Leben und steuert sein Wohnmobil aus der Gefahrenzone. Mir wurde mulmig, ich glaubte, es nicht mehr aus dem Tunnel zu schaffen, erinnert sich Wolf.

Geistesgegenwärtig manövriert er das Fahrzeug auf den Zubringer zur Behringstraße und rollt mit letzter Kraft nach draußen. Dabei schlittert er auf ein nahendes Stauende zu. Doch er schafft es! Das Wohnmobil kommt vor einem Aufprall quer zur Fahrbahn zum Stehen. Auch jetzt verhält sich Wolf trotz Schock geradezu professionell cool: er klemmt zunächst die Propangasflaschen des Wohnmobils ab, setzt dann den Notruf ab und verlässt erst danach das brennende Fahrzeug.

Diese Leistung würdigen der US-amerikanische Reifenhersteller Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) mit der Auszeichnung Highway Hero des Monats März. Durchschnittlich 120.000 Fahrzeuge passieren täglich den Elbtunnel – Menschen wie Nils Wolf sorgen mit ihrem Einsatz dafür, dass sich im Nadelöhr des Nordens kaum Tragödien abspielen.

Text: Erwin Halentz
Foto: Goodyear

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