Erste Erfahrungen: Mazda 3 im Modelljahr 2009

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Der Mazda 3 gehört neben dem Mittelklassemodell mit der Nummer 6 zu den erfolgreichsten Fahrzeugen des japanischen Herstellers. Seit seiner Einführung im Jahr 2003 verkaufte sich der Kompakte in Europa rund 460.000 Mal, weltweit waren es knapp zwei Millionen Einheiten. In Deutschland kämpfte der Mazda 3 gegen den VW Golf mit rund 100.000 Einheiten tapfer an: Immerhin mehr als manch anderer Wettbewerber gegen den Klassenprimus erreichen kann. Die zweite Generation, die ab Juni an den Start geht, setzt auf ein ausdrucksvolleres Erscheinungsbild, die besonders bei der fünftürigen Schräghecklimousine zum Tragen kommt. Diese vereinigt hier zu Lande fast alle Bestellungen auf sich, das Stufenheck verschwindet in der Zulassungsstatistik ganz weit unten.

Längst sind die Zeiten vergessen als der Vorgänger Mazda 323 nur durch seine inneren Werte, wie Zuverlässigkeit, bei den Käufern punkten konnte. Schon die erste Generation des Mazdas 3 zeigte jedoch, dass die japanischen Designer mehr als nur kantige Formen zeichnen können. Der Neue kommt nun mit noch geschärften Linien daher gefahren. Dazu gibt es größere Scheinwerfer, mehr ausgestellte Kotflügel und – natürlich – einen markanteren Kühlergrill. Dieser ist nicht ganz so auffällig wie beispielsweise beim Peugeot 308, aber genügend extravagant, um den Japaner im Rückspiegel gleich als Mazda 3 zu identifizieren. Insgesamt wirkt er durchaus sportlich.

Anders als es das Erscheinungsbild vermuten lässt, wählen die Kunden aber nicht die leistungsstarken Aggregate, vielmehr machen die Basismotoren das Rennen um die Gunst der Käufer. Sowohl der 1,6-Liter Benziner mit 77 kW/105 PS als auch der 1,6-Liter Selbstzünder mit 80 kW/109 PS vereinen wohl je ein Drittel der Bestellungen auf sich. Beide Triebwerke wurden von der ersten Generation übernommen. Ihre Fahrleistungen reichen für den Alltag aus. Recht ordentliche Trinkmanieren haben die Mazda-Ingenieure ihnen angewöhnt, der Verbrauch wurde durch Gewichtseinsparung, eine verbesserte Aerodynamik und innermotorische Maßnahmen gesenkt. Das Otto-Aggregat konsumiert so durchschnittlich 6,3 Liter (CO2-Ausstoß: 149 g/km), der Diesel begnügt sich mit 4,5 Litern (119 g/km). Ein ebenfalls aus der ersten Generation übernommener 2,0-Liter Benziner mit 110 kW/150 PS ist nur in Verbindung mit einer Fünf-Stufenautomatik erhältlich. Letztere machte bei ersten Testfahrten keinen überragenden Eindruck: Hektisch die Gänge wechselnd, sorgte sie eher für Verdruss als für Vergnügen, zumal der Motor nie so recht sein Potential entfalten konnte. Deutlich mehr Spaß macht der neue 2,2-Liter Turbo-Diesel, der in zwei Leistungsstufen angeboten wird und an eine Sechsgang-Schaltung gekoppelt ist. In der höchsten Ausbaustufe sorgen 136 kW/185 PS für ordentlichen Vortrieb. Er ist der Sportversion vorbehalten (Spitze: 213 km/h, Verbrauch: 5,6 Liter, CO2-Ausstoß: 149 g/km, Euro 5). Aber die kleinere Version mit 110 kW/150 PS genügt, um zügig voran zu kommen. Statt 400 Nm stehen hier zwar nur 360 Nm bereit, doch auch dieser Wert reicht, um die Vorteile eines kraftvollen Selbstzünders zu genießen. Zumal die Endgeschwindigkeit mit 203 km/h nicht wesentlich langsamer ist. Der Verbrauch liegt hier bei 5,4 Litern (144 g/km, Euro 5).

Ende des Sommers kommt Bewegung in das Motorenangebot. Der neue Zweiliter-Direkteinspritzer mit 111 kW/151 PS soll dank einer Start-Stopp-Automatik einen Durchschnittsverbrauch von 6,8 Litern erreichen. Ab September lässt der 2,3-Liter-Turbobenziner mit 191 kW/260 PS im Mazda 3 MPS es so richtig krachen.

Apropos krachen: Das Fahrwerk in den normalen Versionen ist längst nicht mehr so hart abgestimmt wie noch in der vorherigen Version. Sportlicher Eindruck ja, aber bitte nicht auf Kosten des Komforts und der Bandscheibe – das haben die Ingenieure umgesetzt.

Umgesetzt im Inneren wurde ein gutes Platzangebot. Der 4,46 m lange Kompakte bietet auch den Hinterbänklern vernünftige Sitzpositionsmöglichkeiten. Das Interieur ist, wie üblich, gut verarbeitet. Die Bedienknöpfe könnten etwas größer sein, dafür leuchten die Anzeigen nun kontrastreicher. Das Kofferraumvolumen liegt auf Klassenniveau (340 bis 1.360 Liter).

Bei der Preisgestaltung orientiert man sich am Namensgeber der Wagenklasse. Ab 16.900 Euro für den kleinen Benziner und ab 20.300 Euro für den Einsteiger-Diesel beginnt die Preisliste. Ab Werk verfügt der Mazda 3 über eine gute Sicherheitsausstattung, das Komfortniveau ist ordentlich. Allerdings ist nur beim Selbstzünder die Klimaanlage bereits inklusive. Auch in der zweiten Generation wird der Mazda 3 sicherlich nicht an die Verkaufszahlen des Golf in Deutschland herankommen. Aber seine anderen Mitspieler werden ihn ernst nehmen müssen.

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