Hamburg soll Zentrum für emissionsfreie Mobilität werden

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Der verstärkte Aufbau einer emissionsfreien Fahrzeugflotte einerseits und Wasserstoff-Tankstellen andererseits werden in Hamburg forciert. Dazu kooperiert die Hansestadt an der Elbe mit Daimler, Shell, Total und Vattenfall.

Das Projekt ist Teil der Clean Energy Partnership in Hamburg und Berlin. Es soll im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) von der Bundesregierung gefördert werden. Darüber hinaus wird für die Erforschung der Brennstoffzellentechnologie ein Fuel Cell Lab in Hamburg gegründet. Die Hansestadt ist bereits jetzt Partner der Clean Energy Partnership. Sie setzt dabei unter anderem auf die Förderung unterschiedlicher Technologien für emissionsarme Kraftfahrzeuge. Die Stadt strebt außerdem an, neben ihrer Vorreiterrolle beim Einsatz von Wasserstoffautos auch Modellregion für Batterie-Fahrzeuge zu werden. Die Anstrengungen Hamburgs sind auch von der EU in Brüssel honoriert worden. Ab 2011 darf Hamburg sich Green Capital – Grüne Hauptstadt Europas nennen. Künftig will man sich noch stärker als Impulsgeber im Bereich der nachhaltigen Mobilität engagieren.

Bei der Erprobung emissionsarmer Brennstoffzellenbusse ist Hamburg heute schon Vorreiter. Auch bei Flugzeugen und Schiffen ist diese Technologie ein wichtiger Moment der Zukunftssicherung hiesiger Unternehmen. Hinzu kommen die Vorteile beim Klimaschutz. Daher streben wir an, die Zahl der Wasserstofffahrzeuge weiter auszubauen. Wir wollen zusätzlich auch Batteriefahrzeuge einsetzen, da beide Antriebe emissionsarm sind und Synergien auf einem gemeinsamen technologischen Entwicklungspfad bieten, so Bürgermeister Ole von Beust.

Brennstoffzellenbusse von Daimler fahren bereits seit 2003 auf Hamburgs Straßen. In den nächsten Jahren wird die Flotte ausgebaut und durch Brennstoffzellen-Pkw ergänzt. So werden ab 2010 insgesamt zehn Brennstoffzellenbusse der neuesten Generation in Hamburg unterwegs sein. Hinzu kommen dann 20 Mercedes-Benz B-Klassen mit Brennstoffzellenantrieb. Bis 2015 wird das Potenzial auf 500 bis 1.000 Brennstoffzellen-Fahrzeugen geschätzt, wenn parallel die notwendige Infrastruktur aufgebaut wird. Als Grüne Hauptstadt Europas des Jahres 2011 ist Hamburg der ideale Standort für den Einsatz unserer Brennstoffzellen-Pkw und -Busse, so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. Besonders erfreulich ist, dass wir hier mit unseren Partnern an einem Strang ziehen und gemeinsam einen wichtigen Schritt beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur machen. Damit wird die Hansestadt ein wichtiger Standort sein, mit dem wir das emissionsfreie Fahren mit elektrisch angetriebenen Pkw im Alltag Realität werden lassen.

Im Rahmen der Kooperation werden Shell und TOTAL in Hamburg vier öffentliche Tankstellen mit Wasserstoffsäulen in 700bar-Technologie ergänzen. An diesen Tankstellen können Brennstoffzellen-Fahrzeuge in wenigen Minuten betankt werden. Aufgrund des hohen Wasserstoffdrucks können sie dann mehr als 400 Kilometer fahren.

Die seit 2003 betriebenen Brennstoffzellenbusse werden mit Wasserstoff aus erneuerbarer Energie – vor allem aus Windkraft – betankt. Bereitgestellt wird der Wasserstoff von Vattenfall Europe. In den nächsten Jahren will das Unternehmen seine Kapazitäten in Hamburg weiter ausbauen.Für die anwendungsbezogene Erprobung und Optimierung von Brennstoffzellensystemen werden Airbus, EADS und DLR unterstützt von der Hansestadt ein Fuel Cell Lab zu gründen. Ziel ist es zunächst, die Anwendung von Brennstoffzellen insbesondere in Flugzeugen zu erproben und damit die technische Einsatzreife der Systeme zu beschleunigen. Später kommen weitere Anwendungen hinzu, zum Beispiel im Verkehr. Derzeit ist das Fuel Cell Lab in die Planung des Zentrums für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) integriert.

Text: Bernhard Schoke
Fotos: Daimler Media

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