AMI Leipzig 2009 (2): Premierenfieber trotz Krisenstimmung

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Trotz des Verzichtes namhafter Hersteller auf einen Messe-Auftritt, trotz des kurz zuvor erst zu Ende gegangenen Genfer Autosalons und trotz der aktuellen Probleme der Automobil-Industrie: Die Auto Mobil international (AMI) vom 28. März bis zum 5. April hat sich auch in diesem Jahr ihre Exklusivität in vielen Bereichen bewahrt: 450 Aussteller zeigen ihre Neuheiten, darunter sechs Weltpremieren und 52 Deutschlandpremieren. Um das durch die schlechten Nachrichten der vergangenen Monate verunsicherte Publikum etwas erwartungsfroher zu stimmen, haben sich etliche Hersteller etwas einfallen lassen. So kann man viele der ausgestellten Neuerungen in Leipzig an Ort und Stelle Probe fahren. Außerdem laden kostenlose Spritspar-Trainings und weitere Attraktionen die Besucher zum Verweilen ein,

Volkswagen präsentierte in Genf noch voller Stolz den neuen Polo, dessen neue Proportionen fast schon an den Golf erinnern. In Leipzig stellen die Wolfsburger als Premiere den Golf GTD aus. So etwas gab es zwar schon einmal in den achtziger Jahren, allerdings war damals ein Diesel mit Turboaufladung im Hause Volkswagen noch eine echte Neuerung, um nicht zu sagen, eine Sensation. Der Nachfolger, auch wenn dazwischen zweieinhalb Jahrzehnte liegen, wird von einem Zweiliter-TDI-Motor mit 170 PS beatmet. Er sprintet in 8,1 Sekunden auf 100 km/h, ist satte 222 km/h schnell und soll nach Werksangaben im Schnitt 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrauchen.

Der in Leipzig präsentierte Golf GTD ist mit dem GTD der achtziger Jahre technisch jedoch nur noch zu vergleichen, weil beide Modelle auf Abgas-Aufladung setzen. Ansonsten gehen die GTD's zweier Generationen mit einer völlig anderen Ausstattung auf den Markt. Der 2009er GTD hat serienmäßig ein Sportfahrwerk und Leichtmetallfelgen an Bord, die gesamte Optik des Fahrzeugs erinnert zudem ein bisschen an den neuen GTI.

Da Preis- und verbrauchsbewusste Konsumenten in diesen Zeiten in der Überzahl sind, haben auch die beiden City-Flöhe Suzuki Alto und der baugleiche Nissan Pixo gute Chancen, positiv aufzufallen. Nissan hatte sich erst kurz vor dem Beginn der Messe zu einem Auftritt, gemeinsam mit ostdeutschen Vertriebspartnern, entschieden. In die gleiche Kerbe (preisgünstig und verbrauchsbewusst) haut auch der ebenfalls in Leipzig präsentierte kompakte Chevrolet Cruze.

Peugeot setzt in der Messestadt neben dem neuen Coupé-Cabriolet 308 CC, der am Wochenende seine Markteinführung hat, auf einen alten, neuen Bekannten. Der 206 wird mit modernisiertem Design unter der Bezeichnung 206+ weiter verkauft werden. Er ist damit die preiswertere Alternative zu seinem technisch weiter entwickelten Nachfolger Peugeot 207.

Opel zeigt, ungeachtet aller Zukunftsängste der GM-Tochter, auch in Leipzig Flagge und das gleich mit einem neuen Fahrzeug, auf dem gerade in Deutschland viele Hoffnungen ruhen. Nach dem Debüt des Opel Insignia als Stufenheck- undFließhecklimousine kommt mit dem Sports Tourer die dritte und für den deutschen Markt bedeutendste Karosserievariante des Rüsselsheimer Mittelklassemodells in den Handel. Die Preise für den Kombi beginnen bei 23 990 Euro und liegen damit um 1290 Euro über der entsprechenden Stufenheckversion. Mit Bob-Weltmeister Andre Lange und seinem gesamten Anschieberteam hatten sich die Rüsselsheimer gleich kräftige Anschubhilfe auf den Stand eingeladen (siehe Bild).

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Jürgen C. Braun, Bernhard Schoke, Hersteller

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