ESP wird Pflicht für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge

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ESP wird für alle Pkw und leichte Nutzfahrzeug Pflicht. Schwere Lkw bekommen Fahrer-Assistenz- und Reifendruck-Kontroll-Systeme an Bord. Der europäische Gesetzgeber schreibt in den nächsten Jahren eine ganze Reihe von Sicherheitssystemen verbindlich vor.

Für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge schreibt die EU das ESP für neue Fahrzeugtypen ab dem 01.11.2011 vor – generell für alle Neuzulassungen ab dem 01.11.2014. Damit bleiben die Europäer hinter den USA zurück, die dieses Sicherheits-Feature bereits ab dem 01.09.2011 für alles Fahrzeuge vorschreibt. In den Vereinigten Staaten gehen Untersuchungen nämlich davon aus, dass es mit dem System jährlich 10.000 Unfall-Tote weniger gäbe. Experten gehen bereits davon aus, dass ESP die wichtigste Sicherheitstechnologie nach dem Sicherheitsgurt ist. Die Elektronik korrigiert dabei automatisch Unter- und Übersteuern, beispielsweise wenn eine Kurve zu schnell angefahren wurde, oder wenn bei einem Ausweichmanöver das Fahrzeug droht außer Kontrolle zu geraten. Konkret werden einzelne Räder gebremst und die Motorleistung reduziert, um das Fahrzeug wieder auf Kurs zu bringen. In den USA liegt die Ausstattungsquote aktuell bei rund 60 Prozent. In Europa ist derzeit jedes zweite Auto damit ausgerüstet. In Japan liegt der Anteil weit darunter.

Ab dem 01.11.2012 sind Reifendruck-Kontrollsysteme für neue Pkw-Fahrzeugtypen und ab dem 01.11.2014 für Pkw-Neuzulassungen vorgeschrieben. Damit können gleich zwei Ziele erreicht werden: Zum einen erhöhen sie die Verkehrssicherheit zum anderen senken sie den Verbrauch und den CO2-Ausstoß. Experten haben errechnet, das allein in Europa 3,4 Mrd. Euro an Betriebskosten eingespart werden könnten, wenn alle Fahrzeuge mit korrektem Luftdruck unterwegs wären. Hinzu kommt auch hier der Sicherheitsaspekt: Rund 90 Prozent aller Reifenausfälle haben einen schleichenden Plattfuß als eigentlichen Auslöser, der vor allem bei höheren Geschwindigkeiten zu schweren Unfällen führen kann.

Bei neuen Lkw-Typen sollen ab dem 01.11.2013 (für alle Neuzulassungen ab dem 01.11.2015) Brems- und Spurhalte-Assistenten die Zahl der schweren Unfälle verringern. So will die EU insbesondere die Fälle, in denen Trucks in Folge Übermüdung oder Ablenkung der Fahrer in den Gegenverkehr geraten deutlich reduziert werden.

Die gleichen Termine gelten auch für die Notbrems-Assistenten, mit denen man die Anzahl folgenschwerer Auffahrunfälle senken will. Die Elektronik erkennt hier, wenn sich der Brummi mit hoher Geschwindigkeit einem stehenden Hindernis nähert oder der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug kleiner wird. Die Geschwindigkeit wird entsprechend reduziert oder, im Falle eines Falles, auch ein Notbremsung eingeleitet.

Text und Bilder: Bernhard Schoke

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