Buchtipp der Woche

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Maximilian Brost: Wie Väter ticken. Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag; 9,90 Euro.

»Der Vater als solcher ist immer stolz auf seine Kinder. Sie sind für ihn nach wie vor das Beste, was er in seinem Leben je erreicht hat, denn jedes Kind ist auf seine ganz eigene Art einzigartig, und genau das weiß der Vater zu schätzen.
In den meisten Fällen ist es dabei auch völlig egal, ob der Sohnemann nun Erster oder Letzter wird bei dem Tennisturnier, dabei sein ist alles – sofern er verliert. Wenn er allerdings gewinnt, dann war das genau das, was erwartet wurde, man wird beglückwünscht, aber nie zu sehr, man könnte ja arrogant und überheblich werden. Wenn die Tochter einen Schönheitswettbewerb gewinnt, so ist das für den Vater die ultimative Befriedigung. Wenn sie allerdings verliert, so ist sie die Siegerin der Herzen und war trotzdem wunderschön. Wenn sie Letzte wird, dann waren die Preisrichter schlicht betrunken oder leiden an Augenkrebs. Väter sind simpel gestrickt: Die Tochter ist das schönste Mädchen der Welt und der Sohnemann muss sich viel mehr anstrengen, dann wird er irgendwann Präsident. Wenn er sich denn anstrengt.«

Kaum ein Lebewesen ist so kompliziert wie das seltsame Wesen namens Vater. Es ist launisch, genervt und hat in der Regel viel zu wenig geschlafen. Es verbietet seinen Kindern, abends mit Freunden um die Häuser zu ziehen, es zwingt sie aufzuräumen, und das alles, obwohl es eigentlich den ganzen lieben langen Tag bei der Arbeit ist. Woher nehmen Väter dieses Recht? Warum können sie nicht normal sein? Haben sie trotz ihrer nach außen gezeigten Stärke auch Schwächen?

Wenn man sich Väter genauer ansieht, dann stellt man fest, dass es eigentlich undenkbar ist, dass sie sich für reifer, schöner und besser halten. Aber irgendwas müssen sie ihren Kindern ja voraushaben: Erfahrung. Sie waren genauso wild, genauso verdorben und genauso frech wie ihre Kinder heute. Und erwarten, dass die Söhne irgendwann mal in die eigenen beruflichen Fußstapfen treten.

Genau das hat Maximilian Brost jedenfalls schon getan: Vater Hauke ist unter anderem Autor des Bestsellers Wie Kollegen ticken.

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