Test-Tour: Audi Q7 3.0 TDI

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Er ist ein Auto wie eine massive, Respekt einflössende, grandiose Erscheinung. Vor allem dann, wenn er unvermittelt im Rückspiegel auftaucht. Der Q7 aus dem Hause Audi demonstriert mit dem massiven Single Frame im Bug und den wuchtigen Konturen, der hohen Königsposition der Insassen Größe in jeder Beziehung. Sowohl, was Platz, Ladevolumen, Komfort, Sicherheit und technischen Innovationsstand des Antriebsstrangs angeht. Dies im ganz besonderen Fall unseres Testfahrzeugs. Der Q7 3.0 TDI wird nicht nur von 80 Prozent aller in Deutschland verkauften Exemplaren dieser Fahrzeuggattung bevorzugt. Der Dieselmotor mit 240 PS und bulligen 550 Newtonmeter Drehmoment ist auch die neueste Version dieses Sechszylinder-Selbstzünders, der nun neben anderen Modellen der Ingolstädter Palette auch im Q7 Einzug hält.

Common-Rail-Einspritzung und Piezo-Injektoren sorgen für eine herausragende Ausgewogenheit von Leistung und Effizienz des Triebwerks. Das, was wir im Stadtbetrieb, auf verschlammten Waldwegen oder auf der Autobahn als permanenten, kraftvollen und kultivierten Vorwärtsdrang empfanden, liest sich den Datenblättern und den Lastenheften der Ingenieure wie folgt: 90 Prozent des maximalen Drehmoments von 550 Nm stehen zwischen 1.500 und 3.250 Touren zur Verfügung. Das Ergebnis: 8,5 Sekunden von Null auf 100, 216 km/h Spitze.

Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob die Kraftübertragung über die sportliche Tiptronic oder wahlweise in der zweiten Schaltkulisse über den manuellen Gangwechsel übertragen wird. Das Motto lautet in jedem Fall: Gas geben und sofortiges Ansprechverhalten spüren, das in souveräne Leistungsentfaltung umgesetzt wird. Zusätzliches Plus unseres Testwagens ist auch die auf Wunsch erhältliche Luftfederung mit dem klangvollen Namen adaptive air suspension. Sie ersetzt die konventionelle Stahlfederung und sorgt in dem Fahrzeug, das eigentlich als Geländewagen konzipiert wurde, für Fahrkomfort der Oberklasse. Der sportlich ausgelegte Quattro-Antriebsstrang überträgt im Normalfall 40 Prozent auf die Vorderräder und 60 Prozent auf die Hinterräder. Ein zentrales, selbst sperrendes Mittendifferenzial, übernimmt dabei im Antriebsstrang die optimale Verteilung der Kraft auf alle vier Räder.

Kurzum: In der Summe machen Handling, Fahrwerk, Antriebsstrang und Rückmeldung der progressiven Lenkung ein souveränes Fahrgefühl aus, das sowohl das Reisen wie auch das Bewältigen morastigen Untergrunds dank des permanenten Allradantriebs zu einem wahren Vergnügen macht. Wer noch etwas mehr sportiven Nervenkitzel in diesem Fahrzeug sucht: Bitte sehr, die Stufe S, ein spezielles Sportprogramm, unterstützt derlei Ambitionen ebenso gewaltig wie empfindsam. Wir ermittelten einen Mixverbrauch von 10,5 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer. Das bedeutet eine Reichweite von fast 1.000 Kilometern. Ein Wert, der für ein derart schwergewichtiges Fahrzeug mit diesen Leistungsdaten als exzellent gelten darf.

Der Audi Q7, dessen Premiumanspruch nicht nur durch seine technischen Vorzüge, sondern auch durch das Oberklassen-Flair im Innenraum unterstrichen wird, kostet mit dem neuen Dreiliter-Dieseltriebwerk nackt 51.600 Euro. Summa summarum machen die zusätzlichen Annehmlichkeiten unseres Testfahrzeugs allerdings einen Preis aus, der noch einmal gute 20 Prozent drauf sattelt. Die Ingolstädter lassen sich ihre Innovationskünste dergestalt bezahlen, dass die Wortwahl der Preisgestaltung zwischen angemessen und grenzwertig differenziert.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Jürgen C. Braun / Hersteller

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