Erste Erfahrungen: Subaru Impreza Diesel und 1.5 RF

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Impreza steht für Subaru und Subaru steht für Allradantrieb und Boxermotor. Als Benziner selbstverständlich. Das stimmt zwar, aber nur noch zum Teil. Denn erstens setzt der japanische Allradspezialist seit kurzem auch auf das Selbstzünder-Prinzip und führt demzufolge nach den Modellreihen Forester, Outback und Legacy nun auch im kompakten Impreza einen Dieselmotor ein. Und zweitens ist das (Antriebs-)Prinzip der vier angetriebenen Räder nicht mehr Evangelium. Basismodell der Impreza-Reihe ist nun der frontgetriebene 1.5 RF mit 107 PS, während der Zweiliter-Diesel eine Leistung von 150 PS ausweist.

Gegenüber einem vergleichbaren Benziner ist der Selbstzünder mit einem Einstiegspreis von 24.490 Euro nicht nur runde 2.200 Euro teurer, er unterscheidet sich auch optisch von ihm. Wenn auch nur marginal. In den Abmessungen gegenüber den Ottomotor-Modellen gleich geblieben, macht eine gar nicht mal so unscheinbare Lufthutze auf das neue Antriebsprinzip des Golf-Konkurrenten mit den kantigen Formen aufmerksam. Das, was Subaru über Jahre und Jahrzehnte gescheut hatte wie der Teufel das Weihwasser, zieht der Nischenhersteller nun mit rekordverdächtigem Tempo quer durch die Palette durch. Das Prinzip des Boxermotors mit den gegenüber liegenden Zylindern und dem Dieselantrieb miteinander zu kombinieren.

Die optimistische Einschätzung von Subarus Deutschland-Chef Jens Becker, dass wir auch in diesen Zeiten mit unseren Autos ja schließlich Geld verdienen wollen, könnte sich im Impreza Diesel als durchaus angemessen erweisen. Sieht man von einem kaum merklichen Kaltstart-Nageln ab, ergibt sch akustisch kein Unterschied. Zudem überzeugt der im Rallye-Sport groß gewordene Impreza auch ohne Ausgleichswellen als Diesel mit phänomenaler Laufruhe. Keine dieseltypische Anfahrschwäche im Keller, dafür singt der Diesel-Boxer mit unverminderter Drehfreudigkeit auch bei fast 5.000 Touren noch das Hohe Lied der Selbstzünder-Technik. 8,6 Sekunden für den Sprint von Null auf 100 und eine Spitzengeschwindigkeit von 205 km/h: das sind Werte, die nicht nur eingefleischte Subaru-Fahrer, sondern auch Menschen, die prinzipiell auf Dieselantrieb setzen, beeindrucken. 2.500 Einheiten will der Hersteller hierzuland noch in diesem Jahr absetzen. Eine Hoffnung die nicht unbegründet erscheint.

Der Subaru Impreza überzeugt auch als Diesel mit sportlichem Auftritt. Flott und spurtreu im Kurvengeschlängel, dazu ausgestattet mit hohem Abrollkomfort und extremer Laufruhe auf der Autobahn. Diesel und Boxer passen offenbar – nicht nur im Impreza – so gut zusammen, dass man sich fragen muss, warum dieses Menu nicht schon früher auf den Tisch des Hauses Subaru gekommen ist.

Wem der Einstiegspreis von knapp 25.000 Euro etwas zu happig ist, und wer nicht unbedingt auf Allradtechnik setzt, der sollte sich den 1.5 RF Active mit 105 PS ansehen. Dieses Modell bildet – erstmalig in Deutschland als Fronttriebler – den Einstieg in die Impreza-Baureihe und steht schon ab 16.490 Euro beim Händler. Er spielt zwar nicht die Traktionsvorteile des 4X4-Modells aus, fährt sich auch weniger bissig, soll aber unsere typischen Marken-Eigenschaften wie hohe Zufriedenheit beim Kunden und den Händlern (Becker) auf die Straße bringen.

Als Anschubfinanzierung sollen Wankelmütige mit einem Bonbon zum Impreza Boxer-Diesel gelockt werden. Wer sich bis 31. März für den Kauf eines solchen Fahrzeugs entscheidet, dem bezahlt der Hersteller vier Jahre lang die Steuern. Subaru pflegt sein Image als Insel der Individualität im automobilen Einheitsbrei mit Erfolg. Die Diesel-Modelle werden dem ambitionierten Sparten-Hersteller mehr als nur positive Schlagzeilen, sondern wahrscheinlich auch etliche neue Freunde und Käufer zuführen.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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