Erste Erfahrungen: Hyundai i20

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Nicht Geiz, sondern Getz war viele Jahre geil bei Hyundai. Ein beliebtes Wortspiel für ein (mindestens) ebenso beliebtes kleines Auto, das vor gut sechs Jahren einfach sympathisch anmutete und schnell viele Käufer fand. Jetzt aber ist die Zeit des hübsch anzusehenden kleinen Stadtflohs aus der Modellpalette des südkoreanischen Importeurs endgültig vorbei. Noch wird er zwar produziert und auch verkauft, aber seine Tage sind definitiv gezählt. Der Getz, der in Deutschland seit dem Sommer 2002 mehr als 70.000 Mal verkauft worden war, wird ab sofort ersetzt vom neuen Hyundai i20. Damit setzt Hyundai seine Politik der neuen Namensgebung mit Buchstaben und Zahlenkombinationen fort. Zwar erscheint vielen Kunden nach wie vor die bisher gängige Praxis als in der Tat merk-würdiger, aber nicht nur der Getz, sondern auch Sonata, Tucson, Santa Fe und Co. werden peu à peu von der Bildfläche verschwinden.

Die Antriebsquellen des i20 sind zum Teil bekannt. Zwei der drei Benziner verrichten ihre Arbeit bereits unter der Motorhaube des größeren Bruders i30. Insgesamt stehen vier Vierzylinder-Motoren für den knapp 1.100 Kilogramm schweren Fronttriebler bereit. Zu den drei Benzinern mit wahlweise 1,2, 1,4 und 1,6 Liter Hubraum sowie 78, 101 oder 126 PS gesellt sich ein Common-Rail-Diesel mit ebenfalls 1,6 Liter Hubraum und 116 PS. Der neu entwickelte und auch im Winzling i10 eingesetzte Basis-Benziner mit 78 PS verbraucht 5,2 Liter Super-Sprit auf 100 Kilometer und erreicht immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h. Selbst dieser nicht gerade vor Übermut strotzende Kraftquell ist durchaus geeignet, das Leichtgewicht zügig und forsch zu bewegen und hängt erstaunlich flott am Gas.

Die Preisliste für den Getz-Nachfolger beginnt bei 11.250 Euro für den zweitürigen i20, der serienmäßig vorzüglich ausstaffiert ist. ESP und sechs Airbags etwa sind serienmäßig. Das Top-Modell wird von einem 1,6-Liter-Diesel mit Partikelfilter befeuert und kostet 17.990 Euro einschließlich etlicher Schikanen des Komfort- und Sicherheitsbereiches. Ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis war ohnehin das große Plus der Südkoreaner, seit sie 1991 mit dem Pony erstmals auf dem deutschen Markt Fuß fassten.

Das 3,94 Meter lange Schrägheck-Fahrzeug wurde im europäischen Hyundai-Designzentrum in Rüsselsheim entwickelt. Die Maße sind generell etwas großzügiger als beim Vorgänger. So sind dem Radstand von 2,53 Meter recht angenehme Platzverhältnisse vorn wie hinten zu verdanken. Hinter der Heckklappe verbirgt sich noch ein Laderaum für 295 Liter Gepäck. Auf der ebenen Ladefläche können insgesamt bis zu 1.060 Liter an Gütern transportiert werden. Das ist ein respektabler Wert für ein Fahrzeug dieser Größenordnung, das eher die Schluchten der Großstadt als die Weiten der Autobahn zu sehen bekommen wird.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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