Ewald Kluge: 100. Geburtstag eines legendären Rennfahrers

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Am 19. Januar 1909 im sächsischen Lauschaa geboren, verbuchte Ewald Kluge erste Rennerfolge bereits 1930. Ab 1934 war er bei DKW Rennmonteur und Reservefahrer. 1935 gewann er gemeinsam mit Arthur Geiß und Walfried Winkler bei der Internationalen 6-Tage-Fahrt die höchste Mannschaftsauszeichnung, die Silbervase – zum ersten Mal für Deutschland. 1936 stieg Kluge in die DKW Rennmannschaft des Werkes ein und gewann bis 1939 vier Mal hintereinander den Titel Deutscher Meister in der Klasse bis 250 ccm. 1938 und 1939 errang er den Europameister-Titel und wurde mit der höchsten Punktzahl aller Rennfahrer mit dem Titel Meister der Meister ausgezeichnet. Damit galt Ewald Kluge als bester Motorrad-Rennfahrer der Welt.

Speziell 1938 war sein Jahr: Beim schwersten Motorradrennen der Welt, der Tourist Trophy in England, erkämpfte er seinen größten Erfolg mit der DKW ULD 250: Er gewann als erster deutscher Fahrer dieses seit 30 Jahren bestehende Rennen, und zwar mit einem für unmöglich gehaltenen Vorsprung von elf Minuten. Im gleichen Jahr beteiligte sich die Auto Union mit Kluge an vier Rennen in Australien, die er alle gewann. Bei der Bergmeisterschaft am Großglockner 1938 fuhr er die schnellste Zeit aller Teilnehmer. 1938 ging Kluge 14 Mal an den Start und verbuchte zwölf Siege. Im Jahr davor hatte der Ausnahme-Rennfahrer auf einer DKW-Maschine sechs Weltrekorde für die Auto Union herausgefahren.

Nach dem Krieg und russischer Gefangenschaft ging Kluge 1950 nach Ingolstadt, dem neuen Heimatort der Auto Union und des DKW-Rennstalls. Im Jahr darauf fuhr er wieder DKW-Siege ein. Dann, beim Eifelrennen 1953, stürzte er schwer und musste sich vom aktiven Rennsport verabschieden. Am 19. August 1964 starb er in Ingolstadt.

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