Rallye Dakar: Die Diamanten der „Roten“ funkeln noch nicht

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Die erste Etappe ging an BMW, dann schlug VW in Gestalt von Carlos Sainz zurück. Die X-raid-Truppe von BMW konterte erneut mit Nasser Saleh Al-Attiyah , der dann wegen eines Verstoßes gegen das Regelwerk eliminiert wurde. Also wieder ein VW-Fahrer vorn: Diesmal der Südafrikaner Giniel de Villiers. Zwei deutsche Hersteller dominierten in der ersten Woche die Schlagzeilen der ersten Dakar auf südamerikanischem Boden. Keine Rede aber war bisher vom Rekordgewinner Mitsubishi. Dabei haben die Roten (im Gegensatz zu den Blauen, der Volkswagen-Truppe) erneut ein Team dabei, das zum Besten gehört, was die Marathon-Szene zu bieten hat. Doch die bestens eingespielte Mannschaft der Japaner hat ein Handicap: ein völlig neues Auto und einen neuen Antrieb. Erstmals geht die Marke mit den drei Diamanten im Grill mit einem Lancer Racing mit Diesel-Antrieb an den Start. Sind darin die Gründe dafür zu suchen, dass die Mitsus bisher kein gewichtiges Wort bei der Dakar 09 mitsprechen konnten?

Angeführt wird das Team Mitsubishi mehr vom neunmaligen Dakar-Sieger auf zwei und vier Rädern, dem Franzosen Stéphane Peterhansel. Bei der Auswahl ihres Personals wollten die Japaner erneut kein Risiko eingehen. Sie setzten vor allem auf Routine und Erfahrung. Kein Wunder, immerhin gewannen die Roten die Automobilwertung der härtesten Rallye seit 2001, als Jutta Kleinschmidt als bisher einzige Frau triumphierte, ohne Unterbrechung. Daher gehen wie gewohnt der japanische Doppel-Dakarsieger Hiroshi Masuoka, der Franzose Luc Alphand (Sieger 2006) und Nani Roma an den Start.

Reichlich innovativer als bei der Besetzung der Cockpits gab sich Mitsubishi in diesem Jahr jedoch beim fahrbaren Untersatz für das Rallye-Debüt in Südamerika. Erstmals tritt die Mannschaft von Teamchef Dominique Serieys mit einem Dieselfahrzeug an: dem Racing Lancer. Der Nachfolger des Erfolgs-Fahrzeugs Pajero Evolution unterscheidet sich aber nicht nur durch den neu entwickelten Sechszylinder, auch in puncto Gewichtsverteilung (verbesserter Schwerpunkt durch tiefer platzierten Kraftstofftank und Ersatzräder) und Cockpit-Größe wurde nachgebessert.

Doch vor allem auf den neuen 280-PS-Motor ist man stolz. Der mit vier Turboladern arbeitende Diesel-V6 ist um 25 PS stärker als unser alter Benziner, erläuterte Technikchef Thierry Viardot. Zudem sei das Drehmoment von 412 auf 650 Newtonmeter gestiegen und der Treibstoffverbrauch gesunken, sagte Viardot weiter. Das verspricht einen besseren Antrieb, mehr Laufruhe und weniger Tankstopps. Ob das neue Aggregat allerdings mit den länger erprobten Triebwerken der Konkurrenz mithalten kann, muss sich noch zeigen. Bisher jedenfalls fahren die Roten in der Dunstwolke der Blauen und der x-Raid-Truppe von Sven Quandt hinterher. Bis zum 17. Januar haben sie noch Zeit. Dann wird in Buenos Aires reiner Tisch gemacht.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Mitsubishi

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