Test-Tour: Volvo C30

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Es war einmal vor langer Zeit – in den 60ern des vergangenen Jahrhunderts -, da brachte der schwedische Autohersteller Volvo mit dem P1800 ein hübsches Coupé mit markantem Glasdeckel auf den Markt, das alsbald als Schneewittchensarg berühmt wurde. Viele Jahre später setzten die Schweden im Jahr 2007 mit dem C30 wieder ein mutiges Designzeichen, das gerne mit dem durchsichtigen Sarkophag der Märchenfigur verglichen wird. Wir baten den Dreitürer mit der gläsernen Heckklappe und dem 136 PS-Turbodiesel zum Alltagstest.

Das moderne Schneewittchen ist selten mit sieben Zwergen unterwegs. Die vier Einzelsitze genügen jedoch für die Königstochter und ihren Prinzen. Falls die böse Schwiegermutter mitfahren möchte, ist sie hinten gut aufgehoben. Ansonsten ist der Fond doch eher etwas für die lieben Zwerge. Der Innenraum ist typisch Volvo gestaltet: Die freischwebende Mittelkonsole fehlt ebenso wenig wie hochwertige Materialien. Unser Testwagen hatte neben den Ausstattungsmerkmalen des höchsten Niveaus Summum noch die sportliche Note des R-Design-Pakets an Bord. Luxus pur für die Insassen. Leder, viel Aluminium-Einsatz, Sportlenkrad- und Pedale und blau hinterlegte Rundinstrumente ergänzen unter anderem das bereits gute Wohlfühl-Ambiente von Summum. Auffälliger wird die Außenhaut durch die Zusatzoption: 17-Zoll-Leichtmetallräder im Fünf-Speichen-Design, die Front mit entsprechendem Logo sowie ein Bodykit, der aus Front- und Heckschürze sowie Seitenschwellern in Wagenfarbe besteht, tragen zur Individualisierung bei. Für verwöhnte Königskinder genau das Richtige. Absoluter Hingucker ist natürlich die gläserne Heckklappe. Doch hier tauchen auch die Probleme auf. Der Kofferraum muss der schicken Form Tribut zollen und ist mit 251 Litern nicht gerade üppig bemessen. Zwar kann durch Umklappen der Rücksitzlehnen das Volumen des Gepäckteils verdoppelt werden, doch reicht es immer noch nicht für Schneewittchens Sarg oder – viel realitätsnäher – auch nicht für Wasserkästen. Die Höhe ist einfach zu knapp bemessen. Zudem liegt die Ladekante sehr hoch.

Der 2,0-Liter-Turbodiesel machte seine Sache hingegen gut. Er leistet 100 kW/136 PS und bringt die Karosse ordentlich in Schwung. Hier macht sich das Drehmoment von 320 Nm positiv bemerkbar. Das Schalten übernahm das neu entwickelte Sechsgang-Powershift-Getriebe. Dabei handelt es sich um ein Doppelkupplungsgetriebe. Die Schaltvorgänge erfolgen schnell und ohne eine Zugunterbrechung. Das kommt der Beschleunigung zu Gute. Die Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h zu erzielen, war eine leichte Übung. Durchschnittlich flossen 6,4 Liter (CO2-Ausstoß: 166 g/km) durch die Leitungen, ein halber Liter mehr als angegeben.

Unser Testfahrzeug steht mit 30.450 Euro in der Liste – ein stolzer Preis für einen Kompakten. Immerhin erhält der Kunde aber für den Preis nicht nur ein gut ausgestattetes Vehikel, sondern auch ein sicheres obendrein. Volvo spart nicht an der Sicherheit und so wird Schneewittchen und ihr Gefolge aufs beste geschützt. Und wenn dann Volvo nicht gestorben ist, kann die Märchenprinzessin auch weiterhin mit dem C30 unterwegs sein.

Text: Elfriede Munsch

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