Erste Erfahrungen: Fiat Qubo

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Die Grenzen zwischen Fahrzeug-Segmenten, zwischen den Anforderungen, die an ein Automobil gestellt werden, verwischen immer mehr. Wurde über Jahrzehnte und Jahre hinweg schön fein säuberlich unterschieden zwischen Kompaktklasse, Mittelklasse und Oberklasse, zwischen Limousine und Kombi, zwischen Cabrio und Coupé, so tummeln sich heute auf unseren Straßen zunehmend rollende Zwischenlösungen. Autos, die so ein bisschen was von jedem haben und sich mitunter auch noch – einem Chamäleon gleich – in Form und Funktion verwandeln.

Auch das Fahrzeug, um das es hier geht, ist so ein Exemplar. Eigentlich einmal als Stadttransporter konzipiert und gebaut, soll es jetzt als mobile Behausung für junge Familien mit Kindern oder als Lockmittel für die Generation jung Gebliebene Ü 55 dienen. Die Rede ist vom Fiat Qubo, den Fiat-Vorstandsvorsitzender Manfred Kanter kurz und knapp auf den Nenner bringt: Er ist kein Derivat eines Nutzfahrzeugs.

Wiewohl er als Ableger des City-Transporters Fiorino gleichermaßen nützlich und hübsch anzusehen ist. Mit seinen kompakten Abmessungen (Länge 3,96 Meter, Höhe 1,72 Meter, Breite 1,68 Meter) ist er handlich wie ein Stadtfahrzeug und weist die komfortablen Fahrwerks-Attribute eines Pkw auf. Dass der Qubo mehr als nur ein vermenschlichter Kleintransporter ist, weist der Stammbaum nach. Gezeichnet und entworfen hat ihn Roberto Giolito und der ist immerhin für das chice Auftreten des neuen Fiat 500 verantwortlich. Was durchaus eine Visitenkarte und eine dicke Hausnummer unter den aktuellen optischen Reizen der Automobilindustrie ist.

Wohl auch deshalb gibt es für den praktischen Qubo mit seinen beiden Schiebetüren so poppig-peppige Farben mit Namen wie Disco-Grün, Rumba-Rot oder Rockabilly-Schwarz. Grell, bunt, plakativ, schreiend. Fashionable und trendy für alles über 55! Wow, ist das groovy! Balsam für die allmählich Falten werfende Seele. Die Zielgruppe Ü 55 wird sich leicht sentimental an ihre Jugendzeit (so um die 50) erinnern!

Sehr viel sachlicher ist da die geometrische Erscheinung des Qubo. (Der Name ist abgeleitet vom lateinischen Kubus = Würfel). Markant-sachlich und zweckbezogen zeigt er eine stark gewölbte, robuste Front, eine ausgeprägte Seitenlinie und bauchige Kotflügel. Seitliche Schiebetüren, eine hoch ausladende, arretierende Hecklappe mit tiefer Ladekante sowie eine großzügige Verglasung verbinden ansprechende Optik und Nutzwert miteinander.

Vielseitig nutzbar und sehr geräumig ist der Innenraum mit vielen Ablagen und einem modularen Armaturenbrett mit großflächigen Analog-Instrumenten. Bis zu 16 unterschiedliche Sitzkonfigurationen unterstreichen die Vielseitigkeit des Italieners. Der Kofferraum hat ein Volumen von 329 Litern, das durch Ausbau der hinteren Sitze auf 2.500 Liter erweitert werden kann. Auf Wunsch kann der Beifahrersitz auf Laderaumhöhe zum Tisch abgeklappt werden. Dadurch entsteht ein Laderaum von fast zweieinhalb Metern bei einer Außenlänge von 3,96 Meter.

Der neue Fiat Qubo wird wahlweise mit einem 1.4-Liter-Benziner mit 73 PS und einem 75 PS starken 1.3-Liter Multijet-Diesel angeboten. Der Turbodiesel ist mit einem 5-Gang-Getriebe kombiniert, auf Wunsch ist auch ein automatisiertes 6-Gang-Getriebe erhältlich. Im Gegensatz zum Benziner, der im unteren Drehzahlbereich recht träge wirkt, erschien er uns bei unseren Testfahrten als die bessere Wahl.

Erhältlich ist der Fiat Qubo in den Ausstattungsversionen Active und Dynamic mit serienmäßigen Front- und Seitenairbags und ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung. Auf Wunsch erhältlich sind ESP, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Klimaanlage, Aluminium-Dachreling, Sitzheizung, Parksensoren und das Infotainmentsystem Blue & Me in der erweiterten Version Map.

Der Fiat Qubo ist ab sofort ab 12.990 Euro auf dem deutschen Markt erhältlich

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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