Buchtipp der Woche

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Sarah Waters: Die Frauen von London
Kiepenheuer; 21,95 Euro

Ist das Leben der Frauen in London in den letzten Kriegsjahren und die Zeit danach spannend, angstvoll, aufregend oder eher langweilig? Sarah Waters versucht in ihrem Roman eine eher stille und ruhige aber deshalb weniger spannende Bestandsaufnahme. Viv und Helen arbeiten in einer Partnervermittlungsagentur. Helen liebt Julia, eine Schriftstellerin. Das darf in der eher prüden Zeit nach dem Krieg niemand wissen, es wäre ein Skandal. Vivs Bruder hat auch dunkle Punkte in seinem Leben, er saß während des Krieges im Gefängnis. Jetzt hat er wieder einen Job, der ihn allerdings unterfordert. Kay, die fünfte im Bunde, hat alle Härten des Lebens erfahren. Sie war in den Bombennächten in London Mitglied des Sanitätskorps und fuhr mit dem Krankenwagen durch das brennende London. Sarah Waters spart nicht mit harten Schilderungen der Kriegsereignisse und spinnt dennoch feinsinnig eine Geschichte rund um die jungen Leute, um verbotene Liebe und die Abkehr von Konventionen, von Heimlichtuerei und Leidenschaft. Der Erzählstil von Sarah Waters ist die Rückblende. Das Buch beginnt im Hier und Jetzt und geht dann rückwärts, lässt den Leser in Erfahrung bringen wie es zu den momentanen Begebenheiten kam.

Ein Buch, das man nur schwer wieder aus der Hand legen kann.

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