Der „Kangoo Be Bop“: Ein Renault der besonderen Art

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Das haben Showcars oder Designer-Studien so an sich: Auf Automobilmessen werden sie oft mit großem Brimborium vorgestellt, doch das Licht der Welt in Form eines Straßeneinsatzes erblicken sie nur in ganz seltenen Fällen. Ober aber, sie finden einen begeisterungsfähigen Vorstand, der die Studie zur Serienreife freigibt, sie vorher aber etwas entschärft hat, weil das Teil sich ja schließlich auch verkaufen muss. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen langweiliger als das Original.

Im betreffenden Fall war dies erfreulicherweise etwas anders. Denn der französische Autobauer Renault überrascht seine Kundschaft jetzt mit einer Sonderauflage des R4-Nachfolgers Kangoo, dem man den beziehungsreichen Namen Be Bop gegeben hat. Damit geben die Franzosen schon einmal einen ersten Blick auf ihr Heimspiel auf dem Pariser Autosalon (4. bis 19. Oktober) frei, wo der schnuckelige Kangoo vorgestellt wird. Das Überraschende ist nicht nur die Tatsache, dass das Fahrzeug ausgestellt wird, sondern dass sich sein Design streng an der 2007 gezeigten Studie mit Namen Kangoo Compact Concept orientiert.

Der 3,87 Meter lange Renault Kangoo Be Bop basiert auf der Kurzversion des Kangoo, der unter dem Namen Rapid bereits als Nutzfahrzeugvariante zu haben ist. Doch anders als der Rapid weist der Be Bop vier Einzelsitze und zudem recht üppig dimensionierte Glasflächen auf. Das hintere Dachdrittel besteht aus einem Glasschiebedach, das sich über den fest stehenden, verglasten Mittelteil schiebt. In Verbindung mit dem komplett versenkbaren Heckfenster entsteht so ein Cabriogefühl der besonderen Art. Die Fondpassagiere können sich dabei fast fühlen wie im berühmten Mercedes 600 Landaulet aus den 60er Jahren. Auch dessen bemerkenswertestes Merkmal war ein Heckverdeck.Die mit Einklemmschutz versehene Heckscheibe lässt sich vom Fahrersitz aus oder per separatem Taster auf der Fernbedienung hinauf- oder hinunterfahren. Dadurch ist der Zugriff auf das Ladeabteil auch bei verschlossenem Fahrzeug von außen möglich. Im vorderen Dachteil sind zwei Aufstellfenster integriert. Typisches Merkmal des dreitürigen Kurz-Kangoo sind die halb-elliptischen hinteren Seitenfenster. Der Kangoo Be Bop hat zwei einzeln ausbaubare Rücksitze und eine erhöhte Bodenfreiheit. Das Kofferraumvolumen beträgt 174 Liter bis maximal 1462 Liter.

Der Be Bop gefällt auch aufgrund der ungewöhnlichen Lackierung und der bunten Innenraumfarben. Ins Auge fällt die Lackierung Funken-Orange, die zunächst nur für die Studie vorgesehen war. Dabei korrespondiert der Innenraum mit silber-blau-orange Sitzbezügen und einem blauen Armaturenbrett. Wird der Be Bop in schwarz, rot oder weiß geordert, fällt der Innenraum rot-schwarz aus. Vom großen Bruder unterscheidet sich der kleine Kangoo durch schwarze Scheinwerfermasken und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Zum Marktstart im Frühjahr 2009 wird der Kangoo Be Bop mit drei verschiedenen Motoren, einem Benziner und zwei Dieselaggregaten, angeboten. Während die Diesel mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgerüstet sind, wird beim Benziner die Kraft über ein Fünfgang-Getriebe übertragen.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Hersteller

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